TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 118
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Chapter: XXII 
XXII. Wie man gezugen sal kegen den richter. Wie man den man verzuget, daz her sich begeben habe. Wie manchen man man vragen sal. Waz man mit siben mannen gezugen wil. Ab man mit deme sachewalden gezuges vulkumt.


Paragraph: 1.     Waz ein man kegen den richteren gezugen sal, dar zu en bedarf her des richters gezuges nicht, da die schulde nicht hoger wen an sin gewette get. Daz gezuget her selbe dritte der dingphlichten, die da orteil vinden. Iz abir de schult hoger, so muz her den schultheizen adir den vronenboten zu gezuge haben in des richters stat obir den richter.
Paragraph: 2.    
Waz ein man sines gezuges vulkumt mit deme schultheizen adir mit deme vronenboten unde mit den schephen, da sal der richter ouch gezug sin von der warheit ires gezuges, den her gehort hat, aleine en wuste herz vor nicht. Weigeret der richter, gezug zu wesene wider recht, ienir ist doch vulkomen an sime gezuge.
Paragraph: 3.    
Begibit sich ein man der werlt, der zu sinen iaren komen ist, unde zut her monches kleider an unde lesit sich bescheren dar nach, aleine en tot herz vor gerichte nicht, wil herz dar nach louken, man mag ez uf in gezugen ane gerichte, der man selbe sibende ienes genozen, der sich begeben hatte, (die in in diseme leben gesen haben adir mit den bruderen, da her sich begeben hatte,) her habe horsam getan adir nicht, her hat doch den herschilt nider geleit.
Paragraph: 4.    
Wor man mit sobin mannen gezugen sal, dar muz man wol ein unde zwenzig man umme den gezug vragen.
Paragraph: 5.    
Zut ein man sines gezuges uf den selbin man, uf den der gezug get, der sal durch recht sagen bi sime eide, waz im dar umme wizsentlich ist, adir entsagen, daz her darumme nicht en wisse. Vulkumt iener sines gezuges mit im selben, den daz gezugniz obir get, her en bedarf ubir im keines gezuges mer. Her muz deme richtere wetten unde ieme sine buze geben, alse her solde ab her mit gezuge nicht vulkommen were, wenne her in zu gezuge brachte wider recht unde wider sine wissenschaft.



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This text is part of the TITUS edition of Sachsenspiegel.

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