TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 222
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Chapter: LIV 
LIV. Wer len an gerichte haben muge. Wie der koning deme riche hulden sal. Wen man zu koninge nicht kiesen sal


Paragraph: 1.     Len an gerichte en muz nimant haben, her en si schephenbare vri unde daz her deme koninge hulde to nach vries mannes rechte unde bi den hulden sich verphlege, wenne man gezuges an in zut.
Paragraph: 2.    
Alse man den koning kuset, so sal her deme riche hulde tun unde sweren, daz her recht sterke unde unrecht krenke unde daz riche vorste an sime rechte, alse her best kunne unde moge. Sider en sal her nimmer keinen eit nie ton, ez en si daz en der pabist schuldige, daz her an deme rechten gelouben zwivele. Dar nach sal her gezug sin alle der dinge, de man an in zut bi des riches hulden, unde sin gelobde sal her ton vor den eit, wor man vride swert.
Paragraph: 3.    
Lamen unde maselsuchtigen man, noch den, der in des pabistes ban mit rechte komen iz, den en muz man nicht zu koninge kiesen.
Paragraph: 4.    
Der koning sal sin vri unde elich geborn, so daz her sin recht ouch behalden habe.
Paragraph: 5.    
Der koning sal haben vrenkisch recht, wenne her gekoren wirt, von welcher gebort her si. Wenne alse der vranke sinen lip nicht verwerken mag, her en werde in der hanthaften tat gevangen adir em en si (sin) vrenkisch recht verteilet, also en mac deme koninge nimant an sinen lip gesprechen, im en si daz riche vor mit orteilen verteilet.



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This text is part of the TITUS edition of Sachsenspiegel.

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