TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 224
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Chapter: LVI 
LVI. Von des vronenboten bestetunge unde gewalt unde gerichte.


Paragraph: 1.     Wenne der vronebote von dem richter unde von den schephen gekoren wirt, so sal her deme koninge hulde ton nach vries mannes rechte. So sal in der richter nemen bi der hant unde setzen in uf ein kussin unde uf einen stol kegen sich, unde sal im de heiligen in den schoz ton unde vrede werken zu rechte.
Paragraph: 2.    
So hat der vronebote gewalt, daz her phanden muz und bestetigen unde bevronen itslichen man unde sin gut mit rechte, da her mit orteilen zu gegeben wirt. Tut her abir unrechte, her mag sinen lip unde sinen gesunt verwerken, alse ein ander man. Swert en sal her nicht vuren, noch keine were. Wederstet man im rechtes, mit deme geruchte sal her daz lant dar zu laden, unde bekome rechtes, ab her moge. Mag her nicht rechtes bekomen, her klage deme richter.
Paragraph: 3.    
Sin recht ist ouch der zende man, den man verteilen sal, daz her en zu losene to, unde wor ein gut erbelos sterbit von manne adir wibe, das ertstatelige korn ist sin unde des mannes tegelichen kleider. Wor man ouch eigen gibit unde da vride obir wirkit, da sal her dri schillinge abe haben. Einem man von itslicheme dorfe muz her wol dinges erlazen, ab her nicht beklaget en ist, sunder dem burmeister.



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