TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 256
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Chapter: LXXXVIII 
LXXXVIII. Wie sich der richter unde andere dingphlichten zu gezuge verphlegen sollen. Wie man einen verwesten man verzugen sal.


Paragraph: 1.     Waz ein man mit deme gerichte gezugen sal, des sal der richter bi des koninges hulden sich verphlegen, dar nach de schephen also alle andere dingphlichten bi irme eide.
Paragraph: 2.    
Wenne man abir einen verwesten man ane hanthafte tat gevangen vor gerichte brengit, unde der satzunge ubir in gert, unde her der vervestunge loukent, de vervestunge sal man bezugen er der satzunge mit deme richtere unde mit den dingphlichten. Selben en darf der kleger kein gezug sin, wor her mit deme gerichte gezuges vulkumt.
Paragraph: 3.    
Wenne abir der man gesatzt wirt, so muz der kleger allir erst uf in sweren, daz her der tat schuldig si, da her umme vervest si, daz im got so helfe unde de heiligen. Dar nach sal sweren sin gezug, daz sin eit si reine unde unmeine.
Paragraph: 4.    
Alsus sal ouch der kleger unde sin gezug sweren uf einen (un)vervesten man, der mit ungerichte in der hanthaften tat gevangen wirt unde vor gerichte gebracht wirt unde mit orteilen gesatzt.
Paragraph: 5.    
Welches gezuges abir ein man vor gerichte ader kegen daz gerichte volkomen sal, ez si umme gut adir umme gewere, daz sal sin gezug vore sagen bi deme eide unde her sal selben nach sweren.



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