TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 285
Chapter: XXVI
XXVI.
Wenne
die
kindere
zu
iren
iaren
komen
sin
.
Wie
lange
si
vormunden
bedorfen
.
Ab
man
binnen
des
kindes
iaren
deme
manne
des
lenes
verloukent
.
Wi
lange
der
herre
des
kindes
vormunde
wesen
muze
.
Binnen
welcher
zit
sich
(daz
kind)
nicht
versumen
mag
.
Wie
man
bewisen
sal
,
daz
ein
kint
zu
sinen
iaren
komen
si
.
Wer
kein
gezug
sin
en
mag
.
Wenne
der
herre
deme
kinde
sin
gut
lien
sal
.
Waz
daz
kint
deme
herre
verborgen
sal
.
Wenne
des
kindes
manne
iarzal
ane
get
.
Waz
der
man
phlichtig
si
von
des
kindes
lene
.
Von
des
kindes
gute
anevelle
.
Wenne
daz
kint
deme
herren
sin
gut
benomen
sal
.
Wie
man
(kein)
rechte
gewere
winnen
mag
an
des
kindes
gute
.
Von
gutis
uflazene
mit
underscheide
.
Wie
sich
der
man
veriaren
muge
kegen
deme
kinde
,
wenne
ez
zu
sinen
iaren
kumt
.
Paragraph: 1.
Kindere
iarzale
iz
driczen
iar
unde
sechz
wochen
von
irre
gebort
.
Doch
bedorfen
si
ez
dar
nach
,
ab
sie
imant
beteidingen
wil
umme
ire
len
,
dewile
sie
zu
iren
tagen
nicht
komen
en
sin
,
daz
ist
zu
eme
iare
unde
zwentzigen
,
so
muzen
se
wol
vormunden
nemen
einen
ires
herren
man
,
der
se
vorste
zu
lenrechte
,
deme
sollen
sie
de
were
geloben
mit
vingeren
unde
mit
zungen
zu
behaldene
unde
zu
verliesene
.
Des
kindes
iarzale
en
sal
man
nicht
rechenen
von
der
zit
,
alse
ez
die
muter
entphing
,
sunder
von
der
zit
,
daz
ez
de
muter
gebar
unde
ez
lebende
in
de
werlde
quam
.
Paragraph: 2.
Wer
so
des
kindes
len
anspricht
binnen
sinen
iaren
,
des
man
im
nicht
bekennet
,
daz
muz
der
herre
bescheiden
in
des
kindes
stat
mit
des
kindes
mannen
ader
des
kindes
vormunden
,
ab
dem
kinde
ader
im
selben
daz
angevelle
gelegen
sie
.
Der
herre
iz
immer
des
kindes
vormunde
an
deme
gute
,
daz
daz
kint
von
im
hat
,
dewile
her
daz
angevelle
unverlegen
hat
,
unde
sal
daz
gelt
des
gutes
nemen
,
biz
daz
kint
zu
sinen
iaren
kome
.
Binnen
sinen
iaren
en
mag
daz
kint
zu
lenrechte
sich
nicht
versumen
.
Paragraph: 3.
Ab
der
herre
ouch
nicht
getruwen
wil
,
daz
daz
kint
zu
sinen
iaren
komen
si
,
daz
muz
ez
geweren
uffe
den
heiligen
ader
sin
rechte
vormunde
ader
einer
des
herren
man
,
unde
dar
nach
en
muz
der
herre
uz
des
kindes
gute
kein
gelt
nemen
.
Paragraph: 4.
Nimant
en
mac
des
anderen
gezug
sin
zu
lenrechte
,
der
selber
binnen
sinen
iaren
iz
.
Paragraph: 5.
Wie
iung
daz
kint
iz
nach
sines
vater
thode
,
ab
ez
sin
vormunde
zu
deme
herren
brengit
unde
sines
lenes
nach
rechte
an
den
herren
sinnet
,
der
herre
sal
im
sin
gut
lien
.
Man
sal
ouch
deme
herren
burgen
setzen
,
ab
der
kindere
mer
iz
denne
ein
,
daz
se
den
herren
umme
daz
len
unbetegedinget
lazen
.
Paragraph: 6.
Wenne
daz
kint
binnen
sinen
iaren
belent
wirt
,
so
get
zu
hant
an
der
manne
iarzale
,
ire
gut
zu
entphande
von
deme
kinde
.
Sie
sollen
aber
da
von
dinen
deme
obirsten
herren
,
wenne
in
daz
dinst
geboten
wirt
,
alse
recht
ist
,
von
deme
kinde
ader
von
des
kindes
vormunden
,
ab
der
herre
daz
anevelle
unverlegen
hat
.
Paragraph: 7.
An
angevelle
en
iz
kein
lenrecht
noch
kein
volge
an
daz
len
.
Doch
muz
man
an
gerichte
wol
anevelle
lien
,
dar
en
iz
aber
kein
volge
an
.
Man
en
erbit
ez
ouch
nicht
an
den
son
,
ez
nemet
ouch
ende
,
wenne
daz
belente
kint
stirbit
ader
zu
sienen
iaren
kumt
.
Paragraph: 8.
Diewile
daz
kint
von
genaden
ader
von
rechte
daz
anevelle
nicht
en
hat
,
de
wile
en
iz
ez
nicht
phlichtig
,
daz
gut
deme
herren
zu
benomene
,
daz
im
der
herre
gelegen
hat
.
Paragraph: 9.
Kein
man
en
mag
keine
rechte
gewere
gewinnen
mit
lenunge
noch
mit
satzunge
noch
mit
uflazene
an
eines
kindes
gute
,
daz
uf
daz
kint
ersturben
ist
zu
lantrechte
ader
zu
lenrechte
binnen
sinen
iaren
,
dar
her
im
sine
rechten
gewere
mete
gebrechen
moge
,
de
uf
daz
kint
geerbit
iz
,
noch
der
,
uf
den
ez
geerbit
wert
mit
unrechte
binnen
des
kindes
iaren
.
Paragraph: 10.
Lezit
man
aber
ein
verlegen
gut
eime
kinde
uf
also
bescheidenlichen
,
daz
ez
ez
eime
anderen
lie
,
liet
ez
ez
denne
unde
helt
ez
stete
,
wenne
ez
zu
sinen
iaren
kumt
,
so
ist
de
lenunge
recht
.
Bricht
abir
daz
kint
de
lenunge
mit
rechte
,
wenne
ez
zu
sinen
iaren
kumt
,
so
sal
ez
behalden
,
der
ez
gelazen
hat
,
wenne
her
ez
also
bescheidelichen
liet
,
daz
man
ez
ieneme
lege
,
unde
anders
nicht
,
durch
daz
,
wenne
die
lenunge
gebrochen
wirt
mit
rechte
,
di
man
da
tet
,
so
ist
daz
laßin
ouch
nicht
,
daz
iener
da
tet
,
wenne
her
ez
anders
nicht
en
liz
,
wenne
also
bescheidenliche
,
daz
her
ez
ieme
lege
.
Paragraph: 11.
Weigeret
daz
kint
,
lenrecht
zu
thunde
sinen
mannen
,
so
ez
erst
zu
sinen
iaren
kumt
,
sollen
sie
ez
anderweide
sinnen
,
ader
se
veriaren
sich
kegen
deme
kinde
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Sachsenspiegel
.
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