TITUS
Aegidius Romanus, De regimine principum
Part No. 17
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Treatise: II 
Tractatus II

Chapter: I 
Capitulum I


Sentence: 385    [Hie vor in dem ersten deyle dys buchis ist gesaget, wie sich eyn furste unde auch eyn iczlich mensche haldin sulle an im selbir.
Sentence: 386    
Nu yn dissem andern deyle ist zcu sagen, wie her sich haldin sulle geyn synem elichin wibe, geyn synen kindern unde geyn synem gesynde.
Sentence: 387    
Die vorwesunge des huses ist dryerleie:
Sentence: 388    
elich, veterlich unde herlich.
Sentence: 389    
Die eliche vorwesunge ist under man unde wib, die veterliche ist under dem vater unde synen kyndern, die herliche ist under dem herren unde synen knechten.
Sentence: 390    
Czum ersten ist hie zcu sagen von der elichin vorwesunge.
Sentence: 391    
Wenne yn der gemeynschaft des husis iste die erste samenunge des mannis unde des wibis, als Aristotiles spricht primo politicorum.
Sentence: 392    
Nu ist der mensche van natur geschicket dar zcu, das her frucht brenge unde sich bewibe, wenne das ist deme menschin naturlich, dar zcu yn die natur drybet.
Sentence: 393    
Sint dem mal nu der mensche und dyr syn dar zcu naturlich geneyget, das sie geberen iren glichin, so gesehen under den luden nicht ordentlicher wenne an elichim lebin.
Sentence: 394    
Sprichistu:
Sentence: 395    
Ist das also, das die bewibunge dem menschin naturlich ist, so lebin die lute, die nicht wollen wiber nemen, nicht als lude noch naturlich unde syn dar umme streflich, dar zcu antwert ich also.
Sentence: 396    
Eyn mensche lebet nicht als eyn mensche yn czweierleie wyse.
Sentence: 397    
Eyn wise ist, das her ym erwelt eyn lebin obir den menschin dar umme, das her wil lebin in kuscheit unde gote dynen.
Sentence: 398    
Die ander wyse, das her ym us kuset eyn lebin under dem menschin unde lebet als eyn fehe yn unkuscheit sunder eliche ordenunge.
Sentence: 399    
Unde dar umme wer nicht wil elichin werdin, der dut is dar umme, das her deste fryer sy, unkuscheit zcu dryben.
Sentence: 400    
Unde also kust her ym eyn lebin under dem menschin unde lebet alseyn fehe.
Sentence: 401    
Adder dut her is dar umme, das her sich deste gedrulicher moge gebin zcu gotlichen werckin, unde also irwelt her ym eyn lebin obir den menschin unde lebet als got.
Sentence: 402    
Die nu nicht elich syn, wenne sie sich nul gebin zcu hoern bessern dingen, wen das eliche lebin ist, wie wol sie nach der wise nicht lebin als eyn mensche, dach dun sie dar an nicht obele, wenne sie syn als die gote unde besser wenne die menschin.
Sentence: 403    
Die ehe sal undeylich syn, als das der man by synem elichin wibe ungeczweiet blibe unde weder also durch czwo sachin.
Sentence: 404    
Die erste ist umme des gloubin unde naturlicher liebe willen, die under elichin luden syn sal.
Sentence: 405    
Unde nemelich der gloube, den sie under eynan der eyns zcu dem andern haldin sal, ist die groste sache, dar umme die ehe feste unde ungeteilt sal bliben.
Sentence: 406    
Die andere sache ist von frochte wegin, die sie miteynander habin.
Sentence: 407    
Wenne die selbige frochte ist eyn gemeyne gut, dar ynne man unde wib zcu samene gefuget werdin.
Sentence: 408    
Von des wegin sal ir eyn by dem andern unscheidelich bliben, wenne die natur eynis gemeynen gutis ist voreynen unde zcusampne fugene als die natur eynis sunderlichin gutis ist scheiden unde deylin.
Sentence: 409    
Unde wie wol die ehe bywilen unfruchtbar ist, glichwol sullen man unde wib undeylich by eynander, bliben, weinne man sal die begerunge der kinder nicht hoer achtin dem elichin glouben, wie wol die frucht grosser liebe brenget under elichin luten.





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This text is part of the TITUS edition of Aegidius Romanus, De regimine principum.

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