TITUS
Aegidius Romanus, De regimine principum
Part No. 26
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Chapter: X 
Capitulum X


Sentence: 499    Man sal fliße habin by den kinderen, als das sie von jogunt uff geczogen werden zcu guten seten, wenne die jogunt ist gloubig, unde die kyndere gloubin lichtlieb, was man yn seyt.
Sentence: 500    
Dar umme spricht Aristotiles secundo eticorum.
Sentence: 501    
Die jogunt wirde vornunfftig unde witczig von dem gesecze, das ist von der underwisunge der eldern unde van der lere sulehis gloubin, als die eldern haldin.
Sentence: 502    
Sint dem mal nu die heyden unde ungloubigen dar zcu fliße habin, das sie ire kinder zcu haut underwysen in irem gloubin unde yn den dingen, die zcu irem gesetezee gehorn, vil meher sullen is dun die elderen, die cristenlichin gloubin habin, unde dar an flißig syn, das sie ire kindere in der jogunt under wysen in' den dingen, die eristenlichin gloubin an gehorn, unde dar nach in den andern dogunden unde guten seten, als das sie sich yn der jogunt gewenen zcu sulehin dingen, die sie gloubin unde uben sullen, wenne die gewonheit ist als eyn ander natur als Aristotiles spricht.
Sentence: 503    
Unde y meher eyn ding ist yn der gewonheit, mer wirt is gewandelt in die natur.
Sentence: 504    
Unde wer is in gewonheit brengetk, der blibet da by deste festiglicher unde steter.
Sentence: 505    
Sint dem mal nu eyn mensche hat sulche ding mer yn gewonheit, die her van jogunt geubet hat, wenne ander dinge, so blibet her auch deste festiglichern da by.
Sentence: 506    
Also vil aber die sele ist edeler wenne der lichnam, also vil mer sullen die eldern flissiger sin, das ire kindere volkomen werdin nicht alleyne an dem libe, sunder auch an der sele, als das sie haben eyn volkomen sele mit dogunden unde mit kunsten gecziret.
Sentence: 507    
Unde dar zcu sullen sie die kinder von jogunt uff halden, als das sie laßin von mutwiln unde von geylikeit unde fulgenp guten seten.
Sentence: 508    
Is syn vier sachin, war umme man die kyndere yn der jogunt sal an wysenq.
Sentence: 509    
Die erste ist durch die lust, die sie habin in der jogunt.
Sentence: 510    
Wenne von stunden, ehir sie kunnen sprechin unde an heben zcu sagene, hebins sie auch an, lustt zcu habene, als Aristotiles spricht tercio eticorum.
Sentence: 511    
Unde dar umme ist is nucze, daz sie von unordelichin lustin unde begerungen geczogin werdin.
Sentence: 512    
Die ander sache ist durch den gebroch der vornunfft, wenne die kindere sint in der jogunt allirmeist geyle unde mutwillig unde fulgen argen lusten, als Aristotiles spricht secundo eticorum, unde dar ummey sal man sie yn der czijt allermeist underwisen unde da van zehen mit guter lere unde mit bequemlicher straffunge.
Sentence: 513    
Die dritte sache ist durch des willen, das die kinder gar snelle unde bereyt syn zcu argen dingen unde bosen losten.
Sentence: 514    
Unde dar umme sal man sie da van haldin, als das sie sich zcu guten dingen gewenen.
Sentence: 515    
Die virde sache ist durch des willen, das die kinder lichtlich syn zcu leyten von eynem dinge zcu dem andern, wenne kinder synt weich unde gebogick, unde dar umme, da mete das man sie ozuhet von geilikeitab unde mutwillikeit, so wirt in yn gedruckt unde gebildet eyn gemereke der dogunt, als yn eyn weich was wirt lichtlich yn gedrucket die gestalt des sigils.





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This text is part of the TITUS edition of Aegidius Romanus, De regimine principum.

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