TITUS
Aegidius Romanus, De regimine principum
Part No. 29
Chapter: XIV
Capitulum XIV
Sentence: 552
Den
kindern
unde
nemelich
der
fursten
sone
sal
man
eyne
lere
geben
,
wie
sie
sich
an
spile
unde
an
geberen
unde
an
fleischis
wercken
sullen
haldin
.
Sentence: 553
Czum
ersten
van
dem
spele
.
Sentence: 554
Speel
unde
frolichkeit
ist
allen
luten
not
zcu
gecziten
in
dissem
lebin
,
als
Aristotiles
spricht
septimo
politicorum
,
wenne
menschliche
gedanckin
sullene
nicht
mussig
sin
.
Sentence: 555
Unde
dar
umme
wenne
eyn
mensche
ledig
geet
unde
keynerleie
gute
dinge
vorhanden
hat
nach
sich
zcu
czemelichin
frolich-keiten
adder
spilen
gebit
,
zcu
hant
fellite
her
in
arge
,
unczemeliche
gedankken
.
Sentence: 556
Unde
dar
umme
ist
czemelich
speel
eyn
vordrybunge
unredelicher
surgfellikeit
,
als
Aristotiles
spricht
octavo
politicorum
.
Sentence: 557
Unde
dar
umme
,
das
die
kinder
sich
nicht
werffin
nach
gebin
uff
unczemeliche
gedanckin
adder
uff
bose
lust
adder
werg
,
so
ist
is
bequemlich
unde
gut
,
das
man
in
stete
biewilen
zcemlich
unde
ersame
spel
unde
froude
zcu
uben
da
van
nicht
zcu
halden
,
dach
also
,
das
sie
da
by
eyn
masse
habin
.
Sentence: 558
Aber
unczemeliche
unde
ferliche
speel
unde
mutwillen
sal
man
yn
mit
allim
fliße
weren
,
wenne
da
von
wirt
yn
eyne
bose
reyßunge
unde
arge
gewonheit
zcu
undogunt
,
als
Aristotiles
apricht
septimo
politicorum
.
Sentence: 559
Auch
sal
man
sie
underwysen
,
wie
sie
sich
sullen
halden
an
iren
geberden
,
als
das
sie
kunnen
czuchtlichin
unde
wol
gebaren
.
Sentence: 560
Geberde
heissin
alle
bewegunge
der
gledemisse
,
dar
an
irkennet
man
die
bewegunge
des
mutis
unde
der
gedancken
.
Sentence: 561
Wenne
man
sehet
,
das
kluge
,
czuchtige
,
wyse
lute
habin
gar
ordenlich
,
ersam
geberde
,
als
das
sie
ir
gledemisse
czehin
van
allen
unordenlichin
unde
unerlichin
geberden
,
wenne
czucht
ist
nucze
unde
not
zcu
allin
guten
geberden
,
als
das
eyn
iczlich
gledemisse
ube
syn
werek
:
Sentence: 562
der
munt
zcu
reden
,
die
ougen
zcu
sehen
,
die
oren
zcu
horen
.
Sentence: 563
Wenne
der
mensche
hort
nicht
mit
dem
munde
,
sunder
mit
den
oren
.
Sentence: 564
Unde
dar
umme
wenne
her
wil
horent
,
so
sal
her
den
munt
nicht
uffin
habin
,
wenne
daz
heist
bose
geberde
.
Sentence: 565
Her
kost
adder
smakket
auch
nicht
mit
den
henden
nach
mit
den
achselen
,
unde
dar
umme
wenne
her
wil
reden
,
so
sal
her
die
hende
,
achseln
unde
fusse
stille
halden
unde
sich
also
yn
den
unde
andern
werekin
an
gut
geberde
vlissen
.
Sentence: 566
Auch
ist
is
nicht
genug
,
das
sich
kinder
wol
haldin
an
spele
unde
an
geberde
,
sie
habin
sich
denne
auch
wol
an
gutem
ummegehen
mit
andern
luten
,
als
das
sie
umme
gehen
mit
guten
erbaren
luten
unde
bose
geselschaft
flehen
,
wenne
von
boser
geselschaft
werden
sie
gar
lichtlich
zcu
bosen
dingen
geczogin
.
Sentence: 567
Man
sal
auch
die
kinder
zcu
kuscheit
haldin
,
nemelich
die
wile
sie
nach
wachsin
bys
uff
das
eyn
unde
czwenezigiste
jar
.
Sentence: 568
Vor
der
czijt
ist
yn
nicht
bequemelich
,
unkuscheit
zcu
ubin
adder
zcu
elichim
lebin
zcu
griffin
,
sie
werden
anders
vorhindert
an
irer
stercke
unde
nemen
nicht
also
wol
zcu
,
als
sie
sust
detin
,
als
Aristotiles
spricht
septimo
politicorum
,
da
her
setczet
ander
sache
,
war
umme
sich
junge
lude
sullen
huden
vor
unkuschin
werekin
unde
vor
elichim
lebin
.
Sentence: 569
Wenne
was
kindere
komen
von
sulchin
luden
,
die
werden
nummer
starckis
unde
volkomens
lebins
unde
libis
,
sunder
swach
unde
kleyner
vornunfft
,
wenne
die
sache
,
da
van
eyn
ding
komit
,
unvolkomen
ist
,
da
wirt
das
ding
auch
unvolkomen
.
Sentence: 570
Sint
dem
mal
nu
der
fursten
kinder
wol
czemit
,
das
sie
starcke
,
schone
,
volkomen
unde
vornunftig
sin
,
so
sal
man
die
haldin
dar
an
,
das
sie
vor
rechter
cziet
zcu
der
ehe
nicht
griffen
.
Sentence: 571
Wenne
abir
eyn
wyb
achczen
jar
alt
ist
unde
eyn
man
eynundeczwenezigas
,
so
mogen
sie
wol
elich
werdin
,
als
Aristotiles
spricht
septimo
politicorum
.
Sentence: 572
Dach
umme
bose
zcu
neygunge
,
dar
zcu
nu
die
lude
gar
in
jungen
dagen
geneiget
syn
,
irloubet
das
recht
dem
wybe
nach
czwelf
jaren
unde
dem
manne
nach
virczeena
,
zcu
der
ehe
zcu
griffen
.
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Aegidius Romanus, De regimine principum
.
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