TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 2
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Chapter: 1  
Über Philip


Verse: 173        was in Kriechen lande
Verse: 174    
(Philip man in nande)

Verse: 175    
ein rîcher künec von hôher art.
Verse: 176    
sîn lîp, sîn guot was ungespart

Verse: 177    
wa er erzeigen solde.
Verse: 178    
streich nâch sînem solde

Verse: 179    
liute vil, die er beriet,
Verse: 180    
die sîn milte von kummer schiet.

Verse: 181    
er lebte hêrlîche:
Verse: 182    
sîn gelt der was rîche,

Verse: 183    
sîn habe was gemeine,
Verse: 184    
ern wolde niht aleine

Verse: 185    
sîn guot verzern.
Verse: 186    
er kunde sich wol schanden wern,

Verse: 187    
der was der hêrre gar ein gast.
Verse: 188    
er truoc der ganzen wirde last.

Verse: 189    
er wære ritter oder kneht,
Verse: 190    
wan er kam, er was im reht.

Verse: 191    
nâch hôher wirde sîn ellen strebt.
Verse: 192    
het der hêrre gelebt

Verse: 193    
mit sîner vrouwen manic jâr
Verse: 194    
daʒ sie niht kindes gebar,

Verse: 195    
daʒ man heiʒet ein suon
Verse: 196    
daʒ begunde dem hêrren tuon.

Verse: 197    
er was dar umbe dicke unfrô.
Verse: 198    
der fürste gedâhte alsô,

Verse: 199    
ob er verschiede ân erben,
Verse: 200    
daʒ sîn müeste verterben

Verse: 201    
lant liute und sîn wîp,
Verse: 202    
die was im liep alsam der lîp.

Verse: 203    
daʒ kunde sie wol verschulden.
Verse: 204    
sie lebte nâch sînen hulden

Verse: 205    
und minnet in sêre,
Verse: 206    
ob ie dehein frouwe mêre

Verse: 207    
gewan einen liebern man,
Verse: 208    
daʒ wolt sie âne nît lân.

Verse: 209    
sie was kiusch und wol gezogen,
Verse: 210    
an wîplîchen siten niht betrogen,

Verse: 211    
von hôher fürsten art geborn.
Verse: 212    
die frouwe was für erkorn

Verse: 213    
daʒ sie die schœnste wære
Verse: 214    
(die âventiur sagt uns die mære)

Verse: 215    
die man irn zîten vant.
Verse: 216    
Olimpiades was sie genant.

Verse: 217    
zuo ir schœne hete sie tugent.
Verse: 218    
sich vleiʒ ouch ir süeʒe jugent

Verse: 219    
an swaʒ ze guote tohte:
Verse: 220    
swâ sie daʒ gevüegen mohte,

Verse: 221    
ungerne hete sie vermiten.
Verse: 222    
sie kunde wol mit guoten siten

Verse: 223    
gen den gebâren
Verse: 224    
die ir diener wâren,

Verse: 225    
daʒ sie ir gunden guotes wol.
Verse: 226    
ir herze was ganzer tugende vol.

Verse: 227    
wie sie ein heidnîn gewesen,
Verse: 228    
ich hoffe daʒ sie genesen

Verse: 229    
von ir triuwe, der sie was rîche,
Verse: 230    
mit Âdam in himelrîche.




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