TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 8
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Chapter: 12  
Alexanders Geburt


Verse: 1155       Ander rede wil ich under wegen lân
Verse: 1156    und grîfen die êrsten wider an.

Verse: 1157    nû vernemt dâ von mîn sagen.
Verse: 1158    die frowe het daʒ kint getragen

Verse: 1159    mit swærem muot ze rehter zît,
Verse: 1160    sô ein ieglich frowe gelît,

Verse: 1161    die alsô sælic ist,
Verse: 1162    daʒ sie tôdes vrî genist.

Verse: 1163    alsô brâht ir reine zuht
Verse: 1164    der werlde vür die werde fruht.

Verse: 1165    dô sie daʒ kindelîn gebar
Verse: 1166    und des der künic wart gewar,

Verse: 1167    er lobte sêre sînen got
Verse: 1168    und gap sô rîche botenbrôt

Verse: 1169    daʒ er deste baʒ genas,
Verse: 1170    der der mære bote was.

Verse: 1171    ûf des hûses palas,
Verse: 1172    dô die künigîn genas

Verse: 1173    irs sunes und der wart geborn,
Verse: 1174    dô huoben zwên arn einen zorn

Verse: 1175    und sô nîtlîchen strît,
Verse: 1176    der werte alsô lange zît;

Verse: 1177    der ein den andern nôte
Verse: 1178    daʒ er in aldâ tôte,

Verse: 1179    daʒ eʒ manic ouge sach.
Verse: 1180    ich sage iu mê waʒ dô geschach.

Verse: 1181    von einer henne ein trache kam
Verse: 1182    und in Êgiptô redete ein lam.

Verse: 1183    drî steine vieln in Indiâ,
Verse: 1184    die noch hiute ligent dâ:

Verse: 1185    an den man grôʒ wunder siht,
Verse: 1186    als uns die crônik vergiht.

Verse: 1187       Der künic vür die frowen gienc,
Verse: 1188    vrœlich er sie enphienc.

Verse: 1189    'des ich lange hân gegert'
Verse: 1190    sprach er 'des bin ich gewert,

Verse: 1191    trûren muoʒ mir verren.
Verse: 1192    waʒ mac mir nû gewerren?

Verse: 1193    sît daʒ von mîme lîbe
Verse: 1194    und sô werdem wîbe

Verse: 1195    dise vruht ist bekomen,
Verse: 1196    alrêst ist mir benomen

Verse: 1197    waʒ mir ze leide ist geschehen'.
Verse: 1198    grôʒer sælde begunde er im jehen.

Verse: 1199    'vil sælic wîp, gehab dich wol.
Verse: 1200    du hâst daʒ lant alleʒ vol

Verse: 1201    vröiden gemachet.
Verse: 1202    unser vînde trôst nû swachet.

Verse: 1203    vürnamens und sol diz kint genesen,
Verse: 1204    sie müeʒen dar umbe in sorgen wesen.

Verse: 1205       Sîn vröide die was manicvalt.
Verse: 1206    dô daz kint wart sô alt,

Verse: 1207    daʒ man im namen geben solde;
Verse: 1208    wie er eʒ nennen wolde,

Verse: 1209    des vrâgten sie den künic.
Verse: 1210    der was wîse und vrümic.

Verse: 1211    er sprach 'sîn nam sî iu bekant,
Verse: 1212    Alexander sî er genant.'

Verse: 1213    er machte sô grôʒe hôchzît,
Verse: 1214    daʒ beide vor unde sît

Verse: 1215    alsô rîch nie ist geschehen.
Verse: 1216    war umbe solt ich unreht jehen?

Verse: 1217    iedoch was sîn vröide grôʒ.
Verse: 1218    manic man ir wol genôʒ,

Verse: 1219    der unberâten dar kam.
Verse: 1220    rîche gâbe er dâ nam,

Verse: 1221    ieglîcher nâch sînem werde:
Verse: 1222    spilliuten cleider unde pherde,

Verse: 1223    fürsten grâven edel gesteine,
Verse: 1224    golt teilt er in gemeine.

Verse: 1225    dâ was süeʒes dônes vil
Verse: 1226    von manger hande seitenspil.

Verse: 1227    dise videlten, jene rotten,
Verse: 1228    dise mit zühten spotten,

Verse: 1229    jene tanzten, dise sungen,
Verse: 1230    jene lîrten, dise sprungen,

Verse: 1231    disen daʒ vederspil kam gevlogen,
Verse: 1232    die andern schuʒʒen mit dem bogen,

Verse: 1233    man moht ouch ritter schouwen
Verse: 1234    reden mit den frouwen:

Verse: 1235    eʒ hete der hof überal
Verse: 1236    von grôʒen vröiden lûten schal.

Verse: 1237    der künic vröute sich des suns.
Verse: 1238    got müeʒe ouch gevröuwen uns

Verse: 1239    an den wir eʒ gerne sehen,
Verse: 1240    daʒ müeʒe kurzlîche geschehen.

Verse: 1241       dô die hôchzît ende nam,
Verse: 1242    manger an sîn heimôt kam

Verse: 1243    wider hin ze lande
Verse: 1244    mit bereitschaft und mit phande,

Verse: 1245    der er mohte wesen vrô.
Verse: 1246    sich schiet dise hôchzît sô.




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