TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 9
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Chapter: 13  
Alexanders Erziehung


Verse: 1247       Daʒ kint mit vlîʒe wart gezogen
Verse: 1248    
und von dem künge alsô gephlogen:

Verse: 1249    
er wânde daʒ sîn wære.
Verse: 1250    
geloubet mir der mære,

Verse: 1251    
daʒ vil mangem noch geschiht,
Verse: 1252    
der des wil gelouben niht

Verse: 1253    
daʒ man in iht affe;
Verse: 1254    
in dunket daʒ erʒ wol schaffe,

Verse: 1255    
der doch gerne möhte nemen,
Verse: 1256    
ob in witze kunde gezemen,

Verse: 1257    
daʒ daʒ dirte wære sîn,
Verse: 1258    
die er ziuhet, der kindelîn.

Verse: 1259       
Alexander wachsen began.
Verse: 1260    
gedâhte des der wîse man

Verse: 1261    
er müese lernen die buochstabe.
Verse: 1262    
wolt er niht lâʒen abe.

Verse: 1263    
nâch einem meister er sande,
Verse: 1264    
der was in dem lande

Verse: 1265    
der beste und ouch der wîste.
Verse: 1266    
sîn kunst man hôhe prîste

Verse: 1267    
vür ander, die meister wâren.
Verse: 1268    
er was vor manegen jâren

Verse: 1269    
vür werden meister gezalt.
Verse: 1270    
sîn kunst sîn zuht was manicvalt.

Verse: 1271    
er was ouch von hôher art.
Verse: 1272    
der knappe im bevolhen wart.

Verse: 1273    
er kêrte sîn herze an guote kunst,
Verse: 1274    
von het er der werlde gunst.

Verse: 1275    
der knappe der wuochs sêre.
Verse: 1276    
er lêrte in zuht und êre,

Verse: 1277    
er lêrte in die karacter ê
Verse: 1278    
in kriecheschem daʒ ABC,

Verse: 1279    
daʒ wir alrêst müeʒen verstên,
Verse: 1280    
man uns lât ze schuole gên.

Verse: 1281    
den meister er vorhten began.
Verse: 1282    
was der wîse man

Verse: 1283    
mit allem vlîʒ dem kinde mite,
Verse: 1284    
ouch het alsô guote site,

Verse: 1285    
daʒ des wîsen mannes wort
Verse: 1286    
ze allen zîten gerne hôrt.

Verse: 1287       
er zuo zwelf jâren kam
Verse: 1288    
und der schrift ein teil vernam,

Verse: 1289    
Aristotiles im begunde lêre geben
Verse: 1290    
wie er fürsteclîcheʒ leben

Verse: 1291    
und zuht und êre an sich næme,
Verse: 1292    
daʒ fürsten rehte gezæme.

Verse: 1293    
von sîner jugende zîte
Verse: 1294    
sîn gemüete stunt nâch strîte

Verse: 1295    
mêr dan ze der schrifte.
Verse: 1296    
manger hant sîn herze stifte

Verse: 1297    
daʒ ze strîte gezôch,
Verse: 1298    
so er dem meister enphlôch.

Verse: 1299    
er wuochs an dem lîbe sêre,
Verse: 1300    
an der kraft michels mêre.

Verse: 1301    
sîn sterke man gelîchte dem
Verse: 1302    
werden Achillem:

Verse: 1303    
vür was der erkorn,
Verse: 1304    
daʒ sterker mensch nie wart geborn

Verse: 1305    
ân daʒ kint von Macedô,
Verse: 1306    
des sterke sich wol gelîchet .

Verse: 1307    
die âventiure tuot noch ,
Verse: 1308    
sie gelîchet in Alcîdê.

Verse: 1309    
Alcîdes bediutet schœnen man,
Verse: 1310    
der tugent und zuht bedenken kan

Verse: 1311    
alsô was ouch dirre guote knabe,
Verse: 1312    
im engienc des niht abe.

Verse: 1313    
er was schœne unde starc,
Verse: 1314    
untugent sich gar an im verbarc.

Verse: 1315    
swaʒ ze missewende zôch
Verse: 1316    
allenthalben er daʒ vlôch.

Verse: 1317    
der muoter er was gelîche.
Verse: 1318    
der edle fürste rîche

Verse: 1319    
vil guoter site phlager.
Verse: 1320    
von der lernunge was er mager

Verse: 1321    
und von daʒ er trahte
Verse: 1322    
wie er daʒ geahte,

Verse: 1323    
ob er des rîches solde phlegen,
Verse: 1324    
daʒ er nâch wirde kunde stegen.

Verse: 1325    
sîn vrîeʒ herze im reht verjach
Verse: 1326    
alleʒ daʒ im sît geschach.

Verse: 1327    
wie er der jâre wære kranc,
Verse: 1328    
nâch hôher wirde sîn herze ranc

Verse: 1329       
Eines tages geschach,
Verse: 1330    
daʒ in sîn meister bleichen sach

Verse: 1331    
dar under dicke werden rôt.
Verse: 1332    
er merkte wol des knappen nôt,

Verse: 1333    
daʒ er mit gedanken ranc,
Verse: 1334    
daʒ in sîn kriegeʒ herze twanc.

Verse: 1335    
er was in trûrigem muote.
Verse: 1336    
vrêget in der guote

Verse: 1337    
Aristotiles waʒ im wære,
Verse: 1338    
durch waʒ er soliche swære

Verse: 1339    
und ungemüete an sich næme,
Verse: 1340    
daʒ kinden niht enzæme.

Verse: 1341    
den meister er sêre widersaʒ.
Verse: 1342    
er sagte im rehte umbe waʒ

Verse: 1343    
beide naht unde tac
Verse: 1344    
sîn herze grôʒer sorgen phlac.

Verse: 1345    
er sprach 'lieber meister mîn,
Verse: 1346    
sol ich darumb niht trûric sîn?

Verse: 1347    
mîn vater ist ein alt man,
Verse: 1348    
der beginnet uns schiere abe gân,

Verse: 1349    
wir sîn bedorfen wol.
Verse: 1350    
so ich künges werc uoben sol

Verse: 1351    
und beginnen ritterlîcher tât,
Verse: 1352    
wer gît mir dan getriuwen rât,

Verse: 1353    
als mîn vater tæte,
Verse: 1354    
ob ich in mir hæte?

Verse: 1355    
so er mich solde helfe wern,
Verse: 1356    
muʒd ich leider sîn enbern,

Verse: 1357    
die er mir lange her gehieʒ.'
Verse: 1358    
daʒ antlitze er nider lieʒ,

Verse: 1359    
im vielen die zeher tougen
Verse: 1360    
über die wangen von den ougen.

Verse: 1361    
'solt er mir lange weʒen ,
Verse: 1362    
blib ich manger sorgen vrî.

Verse: 1363    
ist er leider worden ze alt.
Verse: 1364    
im hât her Darîus mit gewalt

Verse: 1365    
sîn guot abe ertwungen.
Verse: 1366    
deiswâr ist im gelungen

Verse: 1367    
daʒ er im zinses hât verjehen,
Verse: 1368    
des sol von mir niht geschehen.

Verse: 1369    
gan mir got daʒ ich sol leben,
Verse: 1370    
im sol mîn hant den zins geben,

Verse: 1371    
deʒ er wol enphindet,
Verse: 1372    
von sîn leben swindet.

Verse: 1373    
alhie ich deʒ vor gote swer
Verse: 1374    
im enwirt kein gelt mêr

Verse: 1375    
gegeben von disem lande.
Verse: 1376    
ich trahte nâch sîme phande.

Verse: 1377    
in mîn ahte ich daʒ nim,
Verse: 1378    
er muoʒ mir zinsen als im

Verse: 1379    
mîn vater lange hât getân:
Verse: 1380    
des wirt er nimmer erlân.

Verse: 1381    
dannoch sol er mir sîn leben
Verse: 1382    
vür mîn guot ze gelte geben.'

Verse: 1383       
Aristotiles het gehôrt
Verse: 1384    
des junchêrren clagende wort,

Verse: 1385    
trœsten er in begunde,
Verse: 1386    
ale er vil wol kunde.

Verse: 1387    
waʒ im der wîʒe sagte,
Verse: 1388    
dem knappen daʒ wol behagte.

Verse: 1389    
er bôt willegeʒ hœren dar
Verse: 1390    
unde nam mit vlîʒe war

Verse: 1391    
wie er in daʒ guote lêrte
Verse: 1392    
und daʒ bœse werte.

Verse: 1393    
er sprach 'wiltu fürste sîn,
Verse: 1394    
soltu daʒ herze dîn

Verse: 1395    
vlîʒen guoter dinge.
Verse: 1396    
wiltu daʒ dir gelinge,

Verse: 1397    
du solt wenen dîne jugent
Verse: 1398    
guoter site und ganzer tugent.

Verse: 1399    
dîn herz sol wesen küene.
Verse: 1400    
mit den friunden du dich süene,

Verse: 1401    
hâst du gegen in zerbrochene iht
Verse: 1402    
man dich in zorne siht

Verse: 1403    
und gegen den vînden in haʒʒe:
Verse: 1404    
dar an dich niht enlaʒʒe.

Verse: 1405    
swer mit den vînden strîten sol,
Verse: 1406    
der bedarf guoter vriunde wol.

Verse: 1407    
doch sol ein ieglich wîse man
Verse: 1408    
ze allen zîten gerne hân

Verse: 1409    
getriuwe friund und die behalten,
Verse: 1410    
ob er kan sinne walten.

Verse: 1411       
Merkent rehte mîne wort,
Verse: 1412    
hêrre, sie sint iu guot gehôrt.

Verse: 1413    
ir ihtes beginnet,
Verse: 1414    
daʒ guot , daʒ volbringet;

Verse: 1415    
suochent ze iuwern hêrren rât,
Verse: 1416    
lebt ir âne missetât.

Verse: 1417    
ir sult mir eines volgen:
Verse: 1418    
den schalkhaften sît erbolgen

Verse: 1419    
und die wesen lugenære,
Verse: 1420    
die lânt iu sîn unmære;

Verse: 1421    
lânt sie niht belîben,
Verse: 1422    
ir sult sie von iu trîben.

Verse: 1423    
wer den selben volgen wil,
Verse: 1424    
der mac erwerben schanden vil.

Verse: 1425    
ir vil ungetriuwen wort
Verse: 1426    
verrâten hie und trœsten dort.

Verse: 1427    
ir sult den bœsen man
Verse: 1428    
vürziehens gar erlân:

Verse: 1429    
ist alleʒ an im verlorn.
Verse: 1430    
wirt im ze eim mâl ûf iuch zorn,

Verse: 1431    
er trahtet iu immer mêre
Verse: 1432    
ûf lîp ûf guot und ûf êre;

Verse: 1433    
wie er iu daʒ angewinne,
Verse: 1434    
dar an kêrt er sîn sinne,

Verse: 1435    
des in sînes bœsen herzen rât
Verse: 1436    
keine wîse niht enlât.

Verse: 1437    
den getriuwen sult ir minnen
Verse: 1438    
von allen iuwern sinnen.

Verse: 1439    
volgent mîner lêre:
Verse: 1440    
den biderben erzeigent êre,

Verse: 1441    
irʒ gevüegen kunnet,
Verse: 1442    
guotes im wol gunnet:

Verse: 1443    
daʒ ist alleʒ wol bestat
Verse: 1444    
an dem, der gegen iu triuwe hât.

Verse: 1445    
enruochet wer er ,
Verse: 1446    
ist er et vor valsche vrî,

Verse: 1447    
biutet er iu sîn dienest an:
Verse: 1448    
ir solt in gerne iu hân

Verse: 1449    
und in iuwer gnâde enphâhen,
Verse: 1450    
mit heimelîche zuo im gâhen.

Verse: 1451    
ist er niht ein edel man,
Verse: 1452    
mac er niht schœnen lîp hân,

Verse: 1453    
ist er an habe niht gerîchet:
Verse: 1454    
er hât daʒ sich gelîchet

Verse: 1455    
gold und edlem gesteine,
Verse: 1456    
daʒ sint sîn tugende reine.

Verse: 1457    
wer der mit ganzen triuwen phliget,
Verse: 1458    
vür grôʒen hort daʒ selbe wiget.

Verse: 1459    
guot ist guot behalten,
Verse: 1460    
der sîn alsô kan walten,

Verse: 1461    
daʒ er niht mite bejeit
Verse: 1462    
daʒ man schande von im seit;

Verse: 1463    
guot hât etswâ bœsen site,
Verse: 1464    
krenket mangen mite.

Verse: 1465    
übric guot bringet den man
Verse: 1466    
daʒ er unzuht kan begân,

Verse: 1467    
der er vor was ein gast,
Verse: 1468    
im des guotes gebrast.

Verse: 1469       
Ist daʒ niht ein strenge nôt
Verse: 1470    
daʒ manger lebt und doch tôt

Verse: 1471    
ist an wirde und an êre?
Verse: 1472    
waʒ solt dem sterbens mêre?

Verse: 1473    
tôt lîp enfüelet niht,
Verse: 1474    
er enweiʒ waʒ im geschiht:

Verse: 1475    
als ist dem vertorben,
Verse: 1476    
der an êren ist erstorben,

Verse: 1477    
der sîn deheine vüele hât,
Verse: 1478    
waʒ der lîp schanden begât.

Verse: 1479    
von rehten siten ein biderbe man
Verse: 1480    
an allen dingen gefromen kan.

Verse: 1481    
man sol den vür den edlen hân,
Verse: 1482    
der rehte tugent begên kan

Verse: 1483    
sît mit den worten sleht
Verse: 1484    
und an dem gerihte reht.

Verse: 1485    
nieman ir sult liep hân,
Verse: 1486    
durch den ir daʒ reht wolt lân

Verse: 1487    
und gerihtes verphlegen.
Verse: 1488    
ir sult der gâbe iuch bewegen,

Verse: 1489    
die die rehten urteile
Verse: 1490    
crümmen unde machen veile.

Verse: 1491    
eineʒ iu vor geseit:
Verse: 1492    
nâch rehte hœrt barmherzikeit.

Verse: 1493    
wer von dem schuldigen nimet guot,
Verse: 1494    
der muoʒ haben den muot,

Verse: 1495    
daʒ er im wese mit helfe ,
Verse: 1496    
wie gar wider daʒ, reht .

Verse: 1497    
ist daʒ iuch erslîchet
Verse: 1498    
und iwer herze begrîfet

Verse: 1499    
mit iren vesten banden
Verse: 1500    
die muoter aller schanden,

Verse: 1501    
ich meine die leiden gîtekeit,
Verse: 1502    
wil iu êre wesen leit.

Verse: 1503    
wirt sie iu wonhaft,
Verse: 1504    
hât iuwer wirde keine kraft,

Verse: 1505    
ir müeʒet rehtes verphlegen
Verse: 1506    
und iuwer sælden gar bewegen.

Verse: 1507    
wolt ir haben reht, daʒ, sleht,
Verse: 1508    
rihtet nâch der stete reht,

Verse: 1509    
niht als der hof gestalt:
Verse: 1510    
der hof vert niwan mit gewalt.

Verse: 1511    
ir solt des geruochen,
Verse: 1512    
die gnâde an iuch suochen,

Verse: 1513    
die lât gnâde vinden.
Verse: 1514    
an iu sol niht verswinden

Verse: 1515    
ir kunnet iuch über die armen
Verse: 1516    
ze aller zît erbarmen.

Verse: 1517    
wer gerne ze iuwern gebote ,
Verse: 1518    
dem sît guotes willen ;

Verse: 1519    
wer aber iu widerstê,
Verse: 1520    
und iuwer gebot übergê,

Verse: 1521    
den druckent ir kunnet,
Verse: 1522    
niht êren dem selben gunnet.

Verse: 1523       
Swenne sich vüeget die zît,
Verse: 1524    
daʒ ir gen vînden in strîte sît,

Verse: 1525    
habt vrœlîchen muot;
Verse: 1526    
trœstent daʒ volc (daʒ ist guot),

Verse: 1527    
lât iuch in harnasch sehen,
Verse: 1528    
daʒ sie des iht dürfen jehen

Verse: 1529    
daʒ iuch des welle betrâgen,
Verse: 1530    
ir enturrent ouch mit in wâgen.

Verse: 1531    
man sol iuch ze allen zîten
Verse: 1532    
den vordersten sehen strîten.

Verse: 1533    
ir sult daʒ volc mit guoten siten
Verse: 1534    
beide manen unde biten,

Verse: 1535    
an etslîchen orten
Verse: 1536    
ouch mit scharphen worten.

Verse: 1537    
ist dicke geschehen,
Verse: 1538    
die man in zagheit hât gesehen,

Verse: 1539    
daʒ sie von mit trôste
Verse: 1540    
ein werder man erlôste,

Verse: 1541    
daʒ man sie sach mit grimme varn
Verse: 1542    
und die vînde wênic sparn.

Verse: 1543    
swann sich geziehe
Verse: 1544    
daʒ der vînt vor iu vliehe,

Verse: 1545    
wolt ir tuon daʒ wol behagt,
Verse: 1546    
sît der êrste der nâch jagt;

Verse: 1547    
swann aber alsô geschiht
Verse: 1548    
daʒ man die iwern entwîchen siht,

Verse: 1549    
sît hinden an der schar,
Verse: 1550    
nement der vînde eben war.

Verse: 1551    
wer iuch dann siht halten
Verse: 1552    
und solicher manheit walten,

Verse: 1553    
der wær ein verschemter man,
Verse: 1554    
der danne von iu vliehe dan:

Verse: 1555    
er müeste iu helfe gestên,
Verse: 1556    
solt im an daʒ leben gên.

Verse: 1557    
al die wîle sult ir iuch umb sehen
Verse: 1558    
und die vînde rehte spehen,

Verse: 1559    
wann ir in sît nâhen ,
Verse: 1560    
welch des heres craft ;

Verse: 1561    
waʒ ze îsen müge hân
Verse: 1562    
liute und die ze fuoʒe gân.

Verse: 1563    
seht ir sie danne manheit blôʒ,
Verse: 1564    
so enruocht niht, ei der hûfe grôʒ,

Verse: 1565    
sît der êrste der dar var.
Verse: 1566    
mit strîteclîchem hurte dar

Verse: 1567    
in die rote sult ir dringen.
Verse: 1568    
daʒ swert lât vaste erclingen

Verse: 1569    
ûf helm und ûf schilde.
Verse: 1570    
wa ir seht ûf dem gevilde

Verse: 1571    
von den vînden gedrenge,
Verse: 1572    
sûment iuch niht die lenge;

Verse: 1573    
lernent durch sie gaʒʒen houwen
Verse: 1574    
daʒ die vînde schouwen.

Verse: 1575    
wann iwer gelücke vor wiget
Verse: 1576    
daʒ ir den vînden an gesiget,

Verse: 1577    
vil eben iu betrahtet
Verse: 1578    
wie ir daʒ geahtet,

Verse: 1579    
daʒ ir den sic solt enphân
Verse: 1580    
daʒ ir sîn muget êre hân.

Verse: 1581       
Swâ ir vor einer veste ligt,
Verse: 1582    
sich daʒ volc des bewigt

Verse: 1583    
daʒ sie die veste wellen geben,
Verse: 1584    
die nemt und lât die liute leben;

Verse: 1585    
welche sich widersetzen,
Verse: 1586    
die sult ir alsô letzen:

Verse: 1587    
gebietent den die ligen vor,
Verse: 1588    
daʒ sie brechen mûre und tor,

Verse: 1589    
daʒ volc gevangen bindet.
Verse: 1590    
waʒ ir hordes vindet,

Verse: 1591    
den teilt dem volc gemeine,
Verse: 1592    
golt oder gesteine.

Verse: 1593    
von werden sie vrisch
Verse: 1594    
und nâch fûlem willen risch

Verse: 1595    
iuch abe daʒ guot,
Verse: 1596    
bewîset in willigen muot.

Verse: 1597    
ir sult in geloben wol,
Verse: 1598    
daʒ iuwer wârheit leisten sol

Verse: 1599    
ze der zît, daʒ daʒ geschiht
Verse: 1600    
man iuch habe siht:

Verse: 1601    
von werden sie geil,
Verse: 1602    
daʒ sie durch iuch vüeren veil

Verse: 1603    
lîp êre unde guot:
Verse: 1604    
daʒ machet iwer willeger muot.

Verse: 1605    
swer des gegen sînen liuten phliget,
Verse: 1606    
ze allen zîten er gerne gesiget.

Verse: 1607    
wol stæter fride ,
Verse: 1608    
sît in doch mit helfe .

Verse: 1609       
Wolt ir haben gesunden lîp,
Verse: 1610    
mîdent unkiusche wîp;

Verse: 1611    
kêrt iuwer sinne
Verse: 1612    
an werdes wîbes minne,

Verse: 1613    
wehset iuwer êre von.
Verse: 1614    
werde wîp haben süeʒen lon.

Verse: 1615    
wer unkiusche und trunkenheit wil phlegen,
Verse: 1616    
der muoʒ sich guoter sinne bewegen.

Verse: 1617    
von den untugenden beiden
Verse: 1618    
wirt von wîsheit gescheiden

Verse: 1619    
beide wîp unde man,
Verse: 1620    
swaʒ sich dar an niht mâʒen kan.

Verse: 1621    
als ir mich ê hôrtent sagen,
Verse: 1622    
iuwer stete gewaltes übertragen,

Verse: 1623    
iuwer hantveste suln stæte sîn,
Verse: 1624    
mite ir in

Verse: 1625    
ir ordenunge bewæret.
Verse: 1626    
niht dicke sie beswæret,

Verse: 1627    
daʒ sie erlîden mugen,
Verse: 1628    
wolt ir daʒ sie iu ze dienste tugen.

Verse: 1629    
sît des nIht erbolgen,
Verse: 1630    
ir enwellet gerne volgen

Verse: 1631    
der heiligen schrifte lêre,
Verse: 1632    
daʒ sterket iuwer êre.'

Verse: 1633       
Aristotiles der geprîste
Verse: 1634    
von gote im gnuoc bewîste.

Verse: 1635    
alsô mant er in stæte
Verse: 1636    
daʒ er wol tæte,

Verse: 1637    
daʒ nie keinen man berou.
Verse: 1638    
alsô der süeʒe tou

Verse: 1639    
die erde bringet berhaft:
Verse: 1640    
alsô enphâhet kraft

Verse: 1641    
von süeʒer manunge
Verse: 1642    
ze guoten werken der junge.

Verse: 1643       
er dirre lêre wort
Verse: 1644    
von sînem meister hete gehôrt,

Verse: 1645    
in sînem muote er verjach,
Verse: 1646    
heimlich er wider sich selbe sprach

Verse: 1647    
'sol immer geschehen,
Verse: 1648    
daʒ man mich beginnet sehen

Verse: 1649    
in disem lande krône tragen,
Verse: 1650    
hern Darîô wil ich widersagen

Verse: 1651    
und des harte wênic sparn,
Verse: 1652    
ich enwelle zehant ûf in varn.

Verse: 1653    
ich sol mich niht als ein wîp
Verse: 1654    
verligen. ich hab doch starken lîp,

Verse: 1655    
mich sol des niht betrâgen,
Verse: 1656    
ich enwelle gegen im wâgen.'




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This text is part of the TITUS edition of Ulrich von Eschenbach, Alexander.

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