TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 10
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Chapter: 19  
Alexander unterwirft Pûcivâl


Verse: 1657       Verre ûz der heiden lande
Verse: 1658    
einen schœnen voln man sande

Verse: 1659    
ûʒ Kriechen lant dem keiser wert.
Verse: 1660    
von bœsen siten was daʒ phert.

Verse: 1661    
grôʒer übel sich vleiʒ,
Verse: 1662    
die liute ze tôde beiʒ.

Verse: 1663    
des was sêre gevorht.
Verse: 1664    
in einen gater man verworht

Verse: 1665    
gemachet veste von îsen
Verse: 1666    
welich mensche man wolt wîsen

Verse: 1667    
durch sîn untât vomme leben,
Verse: 1668    
den hieʒ der künec dem rosse geben.

Verse: 1669    
was schœne unde grôʒ.
Verse: 1670    
keine zît des verdrôʒ,

Verse: 1671    
wann Alexander vür gie,
Verse: 1672    
enviele nider ûf die knie.

Verse: 1673    
dicke er zuo dem gatern lief:
Verse: 1674    
waʒ in der meister an gerief

Verse: 1675    
oder erklîche bestieʒ,
Verse: 1676    
dar umbe er es niht enlieʒ,

Verse: 1677    
er enbute sîne hant
Verse: 1678    
durch des gatern want.

Verse: 1679    
daʒ ors zehant gegen im gienc,
Verse: 1680    
daʒ er mit den ôren vienc,

Verse: 1681    
ouch stieʒ er ze manger stunt
Verse: 1682    
im beide hende in den munt.

Verse: 1683    
nâch dem orse er vaste ranc.
Verse: 1684    
dar nâch was enbor lanc

Verse: 1685    
daʒ der fürste vür den gater
Verse: 1686    
kam, den er nande vater.

Verse: 1687    
er sprach 'vater, gip mir
Verse: 1688    
diz ors!' er sprach 'waʒ sol dir?

Verse: 1689    
wolt ich gerne tœten dich.'
Verse: 1690    
er sprach 'daʒ lât besorgen mich.

Verse: 1691    
ir sult michʒ sehen rîten
Verse: 1692    
gegen tjost und in strîten.'

Verse: 1693    
balde hieʒ er springen
Verse: 1694    
einen zoum im bringen.

Verse: 1695    
gâhes âne verdrieʒen
Verse: 1696    
den gater er hieʒ entslieʒen.

Verse: 1697    
der edle junge knappe wert
Verse: 1698    
selber zoumte daʒ phert.

Verse: 1699    
er ûʒ dem gatern zôch,
Verse: 1700    
daʒ volc al gemeine vlôch.

Verse: 1701    
was ein satel al bereite:
Verse: 1702    
ûf daʒ ors er den leite,

Verse: 1703    
dar ûf er unverzaget saʒ.
Verse: 1704    
man het in niht gewünschet baʒ,

Verse: 1705    
daʒ ors was sînes willen sleht,
Verse: 1706    
ze beiden sîten gar gereht.

Verse: 1707    
baʒ wart beriten Pûcivâl
Verse: 1708    
den zem êrsten Parcivâl

Verse: 1709    
sîn ôrs, daʒ im von Ihter kam,
Verse: 1710    
er im daʒ leben nam.

Verse: 1711    
alle die wârn des wundert
Verse: 1712    
daʒ dann hundert

Verse: 1713    
der liute hete ersterbet
Verse: 1714    
und alzemâle verterbet,

Verse: 1715    
daʒ der deheineʒ genas,
Verse: 1716    
und dem kind undertænic was.

Verse: 1717    
hieʒ der knappe guoter
Verse: 1718    
an höu und an vuoter

Verse: 1719    
und an ander spîse wenen;
Verse: 1720    
dorft sich nâch liuten nimmer senen.




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This text is part of the TITUS edition of Ulrich von Eschenbach, Alexander.

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