TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 19
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Chapter: 27  
Alexander übernimmt die Herrschaft in Makedonien


Verse: 2129       Ein hêrre hieʒ Permêniô,
Verse: 2130    
der kunde sînen junghêrren

Verse: 2131    
wol mit trôste von clage nemen.
Verse: 2132    
er sprach 'lât iuwer zuht des zemen,

Verse: 2133    
habet menlîche site!
Verse: 2134    
ir untrœstet daʒ volc mite.

Verse: 2135    
welt ir verderben den lîp
Verse: 2136    
und immer clagen als ein wîp?

Verse: 2137    
die clage ist alsô guot verborn,
Verse: 2138    
wir haben doch den künec verlorn:

Verse: 2139    
wie vil man iuch in jâmer siht,
Verse: 2140    
er komt dar umb her wider niht.

Verse: 2141    
welt ir rehter site phlegen,
Verse: 2142    
lât diz clagen under wegen.

Verse: 2143    
gêt daʒ werde wîp sehen,
Verse: 2144    
iwer muoter, der leide ist geschehen,

Verse: 2145    
der herze ist ganzes jâmers vol.
Verse: 2146    
trœstent sie, daʒ zimt iuch wol.

Verse: 2147    
ir sult ouch trôst dem volke geben.
Verse: 2148    
bit sie vrœlîchen leben,

Verse: 2149    
benemt in ir swæren muot.
Verse: 2150    
dar an ir wirdiclîche tuot.'

Verse: 2151    
sîn meister ouch grôʒen jâmer treip,
Verse: 2152    
ân des rât er niht bleip.

Verse: 2153       
Dar nâch niht lang an eime tage
Verse: 2154    
geschach daʒ, als ich iu sage,

Verse: 2155    
daʒ der hêrre von dem lande
Verse: 2156    
sîn volc gar besande.

Verse: 2157    
sie wâren dannoch beliben,
Verse: 2158    
die umb den alten jâmer triben.

Verse: 2159    
man gebôt al gelîche
Verse: 2160    
arm unde rîche

Verse: 2161    
daʒ sie vernæmen die mære,
Verse: 2162    
waʒ des jungen wille wære.

Verse: 2163    
ûf daʒ palas man den hof sprach,
Verse: 2164    
daʒ mortlich mort geschach.

Verse: 2165    
die hêrren kâmen dar,
Verse: 2166    
er bat sie nemen sîner worte war.

Verse: 2167    
des herze in sorgen was verwunt,
Verse: 2168    
der junge under den hêrren stunt.

Verse: 2169    
er sprach 'ir hêrren, ist mir komen
Verse: 2170    
(als ir leider habt vernomen),

Verse: 2171    
daʒ ich des vater bin verhert.
Verse: 2172    
ich wil daʒ ir mir hulde swert.

Verse: 2173    
lât iuwer triuwe des niht verdrieʒen,
Verse: 2174    
irn lâts mich genieʒen

Verse: 2175    
daʒ iu der werde man,
Verse: 2176    
mîn vater, hât triuwen vil getân.

Verse: 2177    
ir sult mir rât und helfe geben:
Verse: 2178    
ich wil lîp unde leben

Verse: 2179    
durch iuch setzen in wâge.
Verse: 2180    
iuwer deheinen des betrâge,

Verse: 2181    
der mir ze dienste solle sîn,
Verse: 2182    
ern tuo triuwe gegen mir schîn.

Verse: 2183    
lât mich der jugent entgelten niht:
Verse: 2184    
in iuwerm râte man mich siht,

Verse: 2185    
von ich niht scheide.
Verse: 2186    
liep unde leide

Verse: 2187    
der deheines ich iu abe .
Verse: 2188    
waʒ sol lange rede ?

Verse: 2189    
Her Darîus uns hât vür eigen,
Verse: 2190    
ich wil im daʒ erzeigen

Verse: 2191    
daʒ wir vrî wellen leben
Verse: 2192    
und vürbaʒ deheinen zins geben.'

Verse: 2193    
jâhen sie des alle
Verse: 2194    
mit gelîchem schalle

Verse: 2195    
sie wolden in gerne ze hêrren hân
Verse: 2196    
und williclîchen gestân.

Verse: 2197       
im wart hulde gesworn
Verse: 2198    
und ze hêrren aldô erkorn.

Verse: 2199    
daʒ volc wart nâch leide frô.
Verse: 2200    
er wart ze ritter aldô,

Verse: 2201    
dar nâch bleip ungespart
Verse: 2202    
zehant er gekrœnet wart.

Verse: 2203    
man sach in sitzen schône
Verse: 2204    
mit zepter und mit krône.

Verse: 2205    
daʒ reht hât noch Corinthiâ
Verse: 2206    
daʒ man die künge krœnet :

Verse: 2207    
sie ab lîbe werden,
Verse: 2208    
man bevilhet sie ouch der erden.

Verse: 2209    
er gebârte fürsteclîche.
Verse: 2210    
kunde der tugent rîche

Verse: 2211    
solichen trôst den liuten geben,
Verse: 2212    
daʒ sie vrœlîchen muosten leben.

Verse: 2213    
wer in vremder hete gesehen
Verse: 2214    
ân crône, der müeste doch jehen

Verse: 2215    
daʒ er künic wære
Verse: 2216    
(geloubent mir der mære)

Verse: 2217    
unde daʒ er hete gewalt:
Verse: 2218    
alsô fürsteclich was er gestalt.

Verse: 2219    
sîn herze nâch rehter wirde ranc.
Verse: 2220    
alsô stunt aller sîn gedanc,

Verse: 2221    
wie er daʒ kunde werben,
Verse: 2222    
daʒ er mohte verterben

Verse: 2223    
sîne vînde und sich gerechen.
Verse: 2224    
die im daʒ hulfen zechen

Verse: 2225    
daʒ im geschæhe die êre,
Verse: 2226    
die wolte er immer mêre

Verse: 2227    
hœhen unde rîchen
Verse: 2228    
und nihtes in geswîchen.




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This text is part of the TITUS edition of Ulrich von Eschenbach, Alexander.

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