TITUS
Hartmann von Aue, Erec
Part No. 15
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Verse group: (15) 
Verse: 1400    als im erschein der ander tac,
Verse: 1401    
Êrec fil de roi lac

Verse: 1402    
der enwolde niht langer tweln.
Verse: 1403    
sîn unmuoze begunde er zeln

Verse: 1404    
und sprach er müeste rîten
Verse: 1405    
und vüeren vrouwen ênîten.

Verse: 1406    
bat in ir œheim,
Verse: 1407    
der herzoge von tulmein,

Verse: 1408    
daz er si müeste vazzen baz:
Verse: 1409    
Êrec der widerredete daz.

Verse: 1410    
golt und silber er im bôt.
Verse: 1411    
er sprach des wære im unnôt:

Verse: 1412    
beide ros und gewant,
Verse: 1413    
dar zuo beslôz Êrec die hant,

Verse: 1414    
wan daz er ein phert nam,
Verse: 1415    
daz ir ze rîtenne gezam,

Verse: 1416    
von ir nifteln, einer maget:
Verse: 1417    
diu was, man saget,

Verse: 1418    
mit dem herzogen
Verse: 1419    
unde sîn niftel .

Verse: 1420    
vil güetlîche si in es bat,
Verse: 1421    
alsô lange unz ûf die stat

Verse: 1422    
daz er ez von ir emphie.
Verse: 1423    
und wizzet wol daz vordes nie

Verse: 1424    
in der werlde dehein man
Verse: 1425    
schœner phert gewan.

Verse: 1426    
ez was ze michel noch ze kranc,
Verse: 1427    
sîn varwe rehte harmblanc,

Verse: 1428    
sîn man tief unde reit,
Verse: 1429    
sîn brust starc unde breit,

Verse: 1430    
mit ganzem gebeine,
Verse: 1431    
ze grôz noch ze kleine.

Verse: 1432    
sîn houbet truocz ze rehte .
Verse: 1433    
ez was senfte unde vrô,

Verse: 1434    
mit langen sîten
Verse: 1435    
(man mohtez wol gerîten)

Verse: 1436    
rücke und vuoz guot genuoc:
Verse: 1437    
hei wie rehte sanfte ez truoc!

Verse: 1438    
ez gienc vil drâte über velt
Verse: 1439    
schône sam ein schef enzelt:

Verse: 1440    
dar zuo und ez sanfte gie,
Verse: 1441    
gestrûchetez doch nie.

Verse: 1442    
der satel was alsam,
Verse: 1443    
daz ez dem pherde wol gezam:

Verse: 1444    
daz gesmîde sam ez solde
Verse: 1445    
von rôtem golde.

Verse: 1446    
waz sol des langiu mære
Verse: 1447    
wie daz geworht wære?

Verse: 1448    
des muoz ich iuch vil verdagen:
Verse: 1449    
wan solde ichz iu allez sagen,

Verse: 1450    
würde der rede ze vil.
Verse: 1451    
den lop ich iu enden wil

Verse: 1452    
mit vil kurzen worten:
Verse: 1453    
die darmgürtel wâren borten.

Verse: 1454    
alz ez im gezogen wart,
Verse: 1455    
diu reise enwart niht gespart.

Verse: 1456    
vrouwe ênîte urloup nam,
Verse: 1457    
als einem kinde wol gezam,

Verse: 1458    
vil heize weinende,
Verse: 1459    
ze rîten in ellende

Verse: 1460    
von ir lieben muoter.
Verse: 1461    
diu sprach: ʽrîcher got vil guoter,

Verse: 1462    
geruoche mînes kindes phlegen.'
Verse: 1463    
mit triuwen langer wart der segen.

Verse: 1464    
errahte daz scheiden
Verse: 1465    
manegen trahen in beiden

Verse: 1466    
unde dar zuo ir vater.
Verse: 1467    
unsern herren got bater

Verse: 1468    
daz er ir müeste walten.
Verse: 1469    
Êrec sagete dem alten,

Verse: 1470    
swenne im sîn bote kæme,
Verse: 1471    
swaz er von dem vernæme,

Verse: 1472    
daz er dar nâch tæte:
Verse: 1473    
wan er den willen hæte

Verse: 1474    
ze tuone sîner armuot buoz.
Verse: 1475    
neic er im an den vuoz

Verse: 1476    
und was des gedingen vrô.
Verse: 1477    
urloup nâmen si

Verse: 1478    
von allem dem gesinde
Verse: 1479    
unde schieden sich

Verse: 1480    
unde riten von dan.
Verse: 1481    
Êrec enwolde nieman

Verse: 1482    
mit im von stete rîten lân:
Verse: 1483    
mit heile bat er si bestân.

Verse: 1484    
alsô si beide
Verse: 1485    
kâmen ûf die heide,

Verse: 1486    
Êrec begunde schouwen
Verse: 1487    
sîne juncvrouwen.

Verse: 1488    
ouch sach si vil dicke an
Verse: 1489    
bliuclîchen ir man.

Verse: 1490    
wehselten si vil dicke
Verse: 1491    
die vriuntlîchen blicke.

Verse: 1492    
ir herze wart der minne vol:
Verse: 1493    
si gevielen beide ein ander wol

Verse: 1494    
und ie baz unde baz.
Verse: 1495    
envant nît noch haz

Verse: 1496    
ze blîbenne dehein vaz:
Verse: 1497    
triuwe und stæte si besaz.

Verse: 1498    
riten si vil drâte,
Verse: 1499    
wan er gelobet hâte
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This text is part of the TITUS edition of Hartmann von Aue, Erec.

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