TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 227
Chapter / Strophe: 37
37.
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VON DEM CAPPAN.
Line: 20Gallus gallinacius haizt ain cappân und haizt dike 20
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in der geschrift pepo, daz ist ain han, der seinr gezeug\lein
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beraubt ist, und spricht man, si werden snell vaizt,
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dar umb, daz si der unkäusch werk nit derr noch meger.
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ez spricht ain vorscher in der nâtûr, der cappân wirt vaizt
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mit den hennen, aber er macht die hennen niht fruhtbær; 25
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er wirt gespeiset mit in, aber er beschirmt ir niht; er
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singet niht und erkennt die zeit des tages und der naht
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niht. die cappân sint zuo nihtiu nütz dan in die kuchein.
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si habent pezzer flaisch wan kain ander gefügel, wan der
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cappân flaisch macht guot pluot und fuoret gar wol. dâ 30
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von sprach maister Jordan predigær ordens (sô sein got
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zuo guot gedenk) in ainer pfaffenpredig, dô er rett zuo
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den kôrherren und zuo andern pfaffen, die dâ besament
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wâren: Sobna der schreiber wirt über gefüert als ain
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cappân. eiâ, wâ hin? treun, an kain ander stat danne in
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des teufels kuchein. eiâ, war umb? treun, dâ singt er
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niht und ist unperhaft und ist unwerleich. pei dem
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schreiber verstê wir unser prêlâten und ander pfaffen, die 5
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sint unperhaft in gaistleichen werken, wan si machent
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niht gaistleicher kind: wolt got, daz si der leipleichen
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auch niht machten; sie singent ir tagzeit niht: wolt got,
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daz si si spræchen mit andâht und süngen niht werltlei\cher
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lieder. sô singt der ainen Frawenlop, der ainen 10
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Marner, der ainen starken Poppen. der poppen ist sô
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vil worden, daz si der gotshäuser guot und êr verpop\pelnt.
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si sint auch niht werleich, wan sie beschirment
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iriu schæfel niht. weder mit gebet noch mit predig noch
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mit gaistleichen strâfen. wê der verfluochten hirten, si 15
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sint mietnemer. wenne die ir miet und ir gâb enpfangen
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habent, kümpt ain wolf under diu schâf, sô vliehent si
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und lâzent diu schæfel in angsten und in nœten. dar
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umb sint si zuo nihtiu nütz dann in des teufels kuchein.
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der vaizten cappân waiz ich laider vil. mit den cappân 20
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tregt der pœs gaist die klainen spizvogel, sam die kôr\herren,
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pfarrer, münich und ander gaistleich flaischleich
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läut, in daz êwig leiden, die ir pfrüent nement ân fruht\pæreu
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werk. nu lâz wir daz hie bestên, ez ist genuog
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an daz zil gepolt, und sagen wir mêr von dem cappân. 25
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Jacobus und Lapidarius (daz ist der von den edeln stai\nen
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hât geschriben) sprechent, daz man die hanen oft
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beraub irr gezeugel wenn si dreier jâr alt sein, und lâz
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man si dar nâch leben fünf oder sehs jâr, sô vind man
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in der cappân lebern ainen edeln stain, der haizt allec\torius, 30
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und hiez ze däutsch wol der minnenzieher oder
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der minnenzæmer, dar umb, daz er die frawen iren man\nen
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minnenzæm macht. wenne der stain ist gewachsen
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in der cappân lebern, sô dürst si niht mêr und trinkent
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auch niht mêr, und dar umb, welher mensch den stain 35
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in seinem mund tregt, dem vergêt der durst.
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