TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 263

Book: IIIC 

   III.
Line: 26
   
Line: 27
   C.

Line: 28
   VON DEN MERWUNDERN.



Line: 29    Nu ist zeit, daz wir sagen von den merwundern, dâ
Line: 30    pei wir verstên auch oft guot und übel an dem menschen.   30
Line: 31    wan wie daz sei, daz der mensch von nâtûr edler sei
Line: 32    denn kain ander tier, iedoch wenn er niht leben wil nâch
Line: 33    menschleicher art und nâch vernunft, sô macht er sich

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Line: 1    pœser wan kain ander tier ist und lebt an etsleichen siten
Line: 2    eim pfärd geleich, an etsleichen eim hund oder eim vogel,
Line: 3    und dar umb dürf wir niht auz dem land laufen durch
Line: 4    merwunder ze sehen: wir haben ir pei uns genuog. Des
Line: 5    êrsten well wir sagen von den merwundern, der namen   5
Line: 6    sich ze latein an ainem A anhebent, und dar nâch an
Line: 7    ainem B, als unser sit vor gewesen ist.



Chapter / Strophe: 1 
   1.
Line: 8
   
Line: 9
   VON DEM AUZGÄNGEL.



Line: 10    Abides ist ain merwunder, daz mag ze däutsch hai\zen   10
Line: 11    ain auzgängel, dar umb, sam Aristotiles spricht, daz
Line: 12    tier ist ain mertier und ist des êrsten ain wazzertier, alsô
Line: 13    daz ez erzogen wirt in gesalzem wazzer; dar nâch ver\ändert
Line: 14    ez sein nâtûr und verkêrt sein gestalt aller ding
Line: 15    und gêt auz dem wazzer und wirt ain lanttier und nert   15
Line: 16    sich after des auf dem land, und dar umb verändert ez
Line: 17    auch seinen namen und haizt dann ze latein astois, daz
Line: 18    mag ze däutsch haizen ain peiständel, dar umb, daz ez
Line: 19    dann pei uns stêt auf dem land. wærleich, daz ist wol
Line: 20    ain wunder, daz sich an dem tier paideu nâtûr und nâ\türleich   20
Line: 21    siten und auch der nam verändert. Pei dem tier
Line: 22    verstên ich ainen iegleichen jungen menschen, der in der
Line: 23    jugent gar tugenthaft ist, die weil er under der ruoten
Line: 24    lebt in dem gesalzenn wazzer guoter strâf und weiser
Line: 25    lêre, sô haizt er denn ain engel oder engellisch. aber sô   25
Line: 26    er gewehset und sein selbes ist, sô verkêrt er all sein
Line: 27    tugent in untugent, dar umb haizt er dann ain teufel.
Line: 28    von dem spricht der gemain spruch: junger engel, alter
Line: 29    tiefel.






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