TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 263
Book: IIIC
III.
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C.
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VON DEN MERWUNDERN.
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Nu ist zeit, daz wir sagen von den merwundern, dâ
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pei wir verstên auch oft guot und übel an dem menschen. 30
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wan wie daz sei, daz der mensch von nâtûr edler sei
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denn kain ander tier, iedoch wenn er niht leben wil nâch
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menschleicher art und nâch vernunft, sô macht er sich
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pœser wan kain ander tier ist und lebt an etsleichen siten
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eim pfärd geleich, an etsleichen eim hund oder eim vogel,
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und dar umb dürf wir niht auz dem land laufen durch
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merwunder ze sehen: wir haben ir pei uns genuog. Des
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êrsten well wir sagen von den merwundern, der namen 5
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sich ze latein an ainem A anhebent, und dar nâch an
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ainem B, als unser sit vor gewesen ist.
Chapter / Strophe: 1
1.
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VON DEM AUZGÄNGEL.
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Abides ist ain merwunder, daz mag ze däutsch hai\zen 10
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ain auzgängel, dar umb, sam Aristotiles spricht, daz
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tier ist ain mertier und ist des êrsten ain wazzertier, alsô
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daz ez erzogen wirt in gesalzem wazzer; dar nâch ver\ändert
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ez sein nâtûr und verkêrt sein gestalt aller ding
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und gêt auz dem wazzer und wirt ain lanttier und nert 15
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sich after des auf dem land, und dar umb verändert ez
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auch seinen namen und haizt dann ze latein astois, daz
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mag ze däutsch haizen ain peiständel, dar umb, daz ez
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dann pei uns stêt auf dem land. wærleich, daz ist wol
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ain wunder, daz sich an dem tier paideu nâtûr und nâ\türleich 20
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siten und auch der nam verändert. Pei dem tier
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verstên ich ainen iegleichen jungen menschen, der in der
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jugent gar tugenthaft ist, die weil er under der ruoten
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lebt in dem gesalzenn wazzer guoter strâf und weiser
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lêre, sô haizt er denn ain engel oder engellisch. aber sô 25
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er gewehset und sein selbes ist, sô verkêrt er all sein
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tugent in untugent, dar umb haizt er dann ain teufel.
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von dem spricht der gemain spruch: junger engel, alter
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tiefel.
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