TITUS
Lancelot und Ginover I: Prosalancelot
Part No. 189
Book: Dol.Gard.
Die Dolorose Garde
On the basis of the edition
Lancelot
und
Ginover
I
/
Prosalancelot
I
,
nach
der
Heidelberger
Handschrift
Cod
.
Pal
.
germ
. 147
herausgegeben
von
Reinhold
Kluge
,
ergänzt
durch
die
Handschrift
Ms
.
allem
. 8017-8020
der
Bibliothèque
de
l
'Arsenal
Paris
,
herausgegeben
von
Hans-Hugo
Steinhoff
,
Frankfurt
am
Main
:
Deutscher
Klassiker
Verlag
, 1995,
Stuttgart
:
Reclam
1993
S
. 386-603
entered by Harald Knaus
in cooperation with M. Becker, K. Hartmann, K. Kluckhohn, N. Ligniez, K. Schuster, K. Sponholz and P. Voigt,
Leipzig 1997;
TITUS version by Jost Gippert,
Frankfurt a/M, 28.2.1998 / 21.6.1998 / 6.10.1999
[As
against
the
printed
edition
,
the
text
was
rearranged
in
paragraphs
and
sentences
.
J
.G
.]
DIE DOLOROSE GARDE
Page: (1)
Sentence: 1
Also
reit
der
knapp
nach
dem
ritter
der
zu
dem
konig
Artus
komen
was
nach
hilff
,
und
nach
synen
knechten
.
Sentence: 2
Da
der
ritter
yczunt
in
den
walt
solt
ryten
,
da
kam
der
knapp
zu
im
rytende
,
und
ritten
samit
durch
den
walt
.
Sentence: 3
Da
was
es
wol
mittag
,
und
was
das
wetter
heiß
.
Sentence: 4
Der
knapp
det
synen
helm
von
sym
heubt
und
gab
yn
sim
knecht
zu
furen
und
begund
sere
zu
gedencken
.
Sentence: 5
Der
ritter
reyt
fúr
und
reit
ußer
dem
großen
weg
in
einen
cleynen
pfat
und
volgete
dem
.
Sentence: 6
Da
sie
ein
wenig
geritten
hetten
,
da
kam
ein
riese
und
schlug
den
knappen
under
die
augen
,
das
er
syn
gedencken
ließ
und
wart
geware
das
er
den
großen
weg
gelaßen
hett
.
Sentence: 7
»Was
ist
diß
?«
sprach
er
zu
dem
ritter
,
»was
der
groß
weg
nicht
schöner
zu
ryten
und
beßser
dann
dißer
eng
pfat
?«
Sentence: 8
»Ja
er
on
zwyvel
«,
sprach
der
ritter
,
»wann
das
dißer
weg
sicherer
ist
.«
Sentence: 9
»Warumb
?«
sprach
der
knappe
.
Sentence: 10
»Das
enwil
ich
uch
nit
sagen
«,
sprach
der
ritter
.
Sentence: 11
»So
mir
all
heiligen
!«
sprach
der
knapp
,
»ir
mußent
mirs
sagen
,
ir
hant
mir
me
leides
gethan
in
dißem
selben
weg
dann
irselber
wenent
.«
Sentence: 12
»Was
leides
han
ich
uch
gethan
?«
sprach
der
ritter
.
Sentence: 13
»Ir
hant
mir
das
gethan
«,
sprach
er
,
»ir
mögent
mirs
vergelten
nicht
,
und
woltent
irs
gerne
thuͦn
.
Sentence: 14
Aber
sagent
mir
,
warumb
mag
man
den
rechten
weg
nit
sicher
geriten
?«
Sentence: 15
»Ich
wils
uch
nit
sagen
«,
sprach
der
ritter
.
Sentence: 16
Der
knapp
reit
zu
sym
knecht
und
nam
syn
schwert
und
reit
bald
zu
dem
ritter
:
»Nu
mußent
ir
mirs
sagen
,
oder
ir
sint
dott
!«
Sentence: 17
Da
sprach
der
ritter
und
begund
sere
lachen
:
»Wenent
ir
mich
so
schier
dot
zu
slagen
?«
Sentence: 18
»Ja
ich
gewiß1ich
zuhant
,
oder
ir
sagent
mirs
!«
sprach
er
.
Sentence: 19
»Ich
bin
nit
als
gut
dot
zu
slagen
als
ir
wenent
«,
sprach
der
ritter
,
»wann
ee
dann
ich
mit
uch
stritt
,
ich
wil
uch
ee
diß
ding
sagen
.
Sentence: 20
Stritt
ich
mit
uch
,
so
hett
ich
myner
frauwen
bottschafft
bößlich
erworben
.
Sentence: 21
Nu
rytent
dann
wiedder
mit
mir
,
ich
wil
uch
thun
wißen
warumb
ich
uß
dem
weg
reit
!«
Sentence: 22
Sie
rietten
wiedder
in
den
großen
weg
,
und
der
knapp
det
die
seumere
vor
im
triben
und
er
reit
selb
nach
.
Sentence: 23
Sie
ritten
nicht
ferre
off
den
großen
weg
,
sie
funden
zur
rechten
hant
ein
schonen
bruͦnnen
,
darob
stunt
ein
groß
steyn
.
Sentence: 24
Sie
sahen
ein
wenig
furbas
ein
schon
pavilune
und
groß
,
mitten
eins
lands
.
Sentence: 25
»Nu
wil
ich
uch
sagen
,
herre
«,
sprach
der
ritter
,
»warumb
ich
dißen
weg
nit
ryten
wolt
.«
Sentence: 26
»Nu
sagen
an
!«
sprach
der
knappe
.
Sentence: 27
»In
jhenem
pavilune
das
ir
dort
sehen
mögent
ist
ein
maget
,
die
ußermaßen
schön
ist
;
der
hútet
ein
ritter
,
der
groß
ist
und
lenger
dann
keyn
man
wol
eins
halben
fuͦßes
.
Sentence: 28
Er
ist
ubeltetig
und
böse
uber
alle
die
er
gemeistern
mag
;
das
sint
alle
die
die
sich
mit
im
begriffen
.
Sentence: 29
Er
ist
so
starck
das
im
keyn
man
gestryten
mag
,
darumb
wolt
ich
uch
ußer
dem
weg
furen
,
wann
ich
wol
wúst
das
ir
die
jungfrauw
wúrdent
sehen
,
wann
ir
herre
kement
.«
Sentence: 30
»In
rechten
trúwen
«,
sprach
der
knapp
,
»ir
wondent
wars
,
ich
wil
zuhant
zu
ir
ryten
.«
Sentence: 31
»Ir
enwolt
«,
sprach
der
ritter
,
»mit
mym
rat
gesehent
ir
sie
daling
.«
Sentence: 32
»Ich
sol
,
in
truwen
!«
sprach
er
.
Sentence: 33
»Das
ist
mir
werlich
leit
«,
sprach
der
ritter
,
»ir
thunt
nicht
wißlich
;
fart
ir
dare
,
so
fart
ir
uß
mym
geleit
,
das
wil
ich
uch
sagen
furwar
.«
Sentence: 34
»Ob
ir
wolt
,
so
geleitent
mich
,
ob
ir
des
nit
enwolt
,
so
laßet
es
!
Sentence: 35
Als
lieb
ist
mir
eins
als
das
ander
.«
Sentence: 36
Er
stunt
von
sym
roß
und
gurt
es
herter
;
er
saß
wiedder
off
und
nam
syn
schwert
in
ein
hant
und
sin
sper
in
die
ander
und
ließ
sin
gesellschafft
off
dem
bruͦnnen
.
Sentence: 37
Er
reit
fur
das
pavilune
und
hielt
sin
schwert
bloß
in
syner
hant
.
Sentence: 38
Er
wolt
die
thur
off
thun
von
dem
pavilune
,
wann
der
groß
ritter
saß
darvor
uff
eim
herlichen
seßsel
und
sprach
zu
dem
knappen
:
»Ir
thúnt
úbel
,
lieber
herre
«,
sprach
er
,
»uch
bestett
darinn
nit
zu
gane
.«
Sentence: 39
»In
truwen
,
es
thut
«,
sprach
der
knapp
,
»ich
wil
die
jungfrauw
sehen
die
darinn
ist
.«
Sentence: 40
»Sie
ist
nit
gegeben
allen
den
die
sie
gern
sehent
zu
sehen
.«
Sentence: 41
»Ich
enweiß
«,
sprach
der
knapp
,
»wem
sie
gegeben
sy
,
ich
wil
sie
sehen
!«
Sentence: 42
Er
thet
als
er
mit
gewalt
ins
pavilune
brechen
wolt
.
Sentence: 43
»Stent
schon
,
lieber
herre
!«
sprach
der
ritter
,
»ir
mögent
darinn
nicht
,
wann
myn
jungfrau
schlefet
;
mir
were
sere
leit
,
wurd
sie
gewecket
,
es
enwere
irselben
lieb
das
sieselb
off
stunde
.
Sentence: 44
Dwil
ir
sie
so
gern
sehent
,
beitent
biß
sie
geschlefet
,
ich
wils
uch
gern
sehen
laßen
.
Sentence: 45
Ich
enwil
mit
uch
nit
stryten
,
und
sluge
ich
uch
dot
,
es
were
myn
schand
me
dann
myn
ere
.«
Sentence: 46
»Was
schand
hetten
ir
des
das
ir
mich
zu
tod
slúgent
?«
Sentence: 47
»Das
wil
ich
dir
sagen
«,
sprach
der
ritter
.
Sentence: 48
»Du
bist
zu
jung
,
und
ich
bin
großer
und
stercker
dann
du
bist
.«
Sentence: 49
»Ich
enruͦch
«,
sprach
der
knappe
,
»warumb
irs
laßt
,
wann
das
ir
mir
gelobent
das
ir
mich
die
jungfrauwen
laßent
sehen
so
sie
gesleffet
.«
Sentence: 50
»Seht
hie
und
nempt
des
myn
trúw
«,
sprach
der
ritter
,
»das
ich
es
gern
wil
thun
!«
Sentence: 51
Der
knapp
reit
zu
einer
loien
wert
,
stunt
von
dem
pavilune
wol
als
ferre
als
man
geschießen
mocht
mit
eim
bogen
.
Sentence: 52
Vor
der
loien
saßen
zwo
jungfrauwen
,
die
wol
gezieret
waren
.
Sentence: 53
Der
knapp
furt
syn
schwert
in
syner
rechten
hant
bloß
,
in
der
lincken
hant
fuͦrt
er
syn
glene
.
Sentence: 54
Da
er
by
sie
kam
,
sie
erferten
sich
nye
umb
das
,
sie
blieben
all
schon
siczen
,
und
die
ein
sprach
:
»Ay
herre
gott
«,
sprach
sie
,
»wie
durch
schön
ein
ritter
kómpt
hie
geritten
!«
Sentence: 55
»Werlich
«,
sprach
die
ander
,
»das
ist
ware
,
in
dißer
welt
lebet
dheyner
also
schön
,
wer
er
als
kúne
als
schön
er
ist
!
Sentence: 56
Mich
duncket
wol
das
er
blöde
sy
.«
Sentence: 57
»Ir
sprechent
werlich
war
«,
sprach
die
ander
,
»das
er
fúr
das
pavilune
reit
und
unser
frauwen
nicht
gesah
,
die
das
schönst
wip
ist
die
ye
von
mutterlip
geborn
wart
,
so
sere
forchtet
er
den
großen
ritter
der
ir
hútet
.«
Sentence: 58
Der
knapp
hort
alles
das
die
jungfrauwen
von
im
gesprochen
hetten
und
bleib
halten
.
Sentence: 59
»Als
helff
mir
gott
«,
sprach
er
,
»ir
hant
wol
gesprochen
und
recht
.«
Sentence: 60
Er
kert
wiedder
umb
und
reit
zu
dem
pavilune
.
Sentence: 61
Da
er
vor
die
thúr
kam
,
er
fand
des
großen
ritters
da
nicht
da
er
ee
geseßen
hett
.
Sentence: 62
Er
det
die
thur
off
und
fant
des
ritters
roß
nit
noch
der
jungfrauwen
darinn
.
Sentence: 63
Er
erkam
sere
,
und
wundert
yn
wo
sie
hien
weren
.
Sentence: 64
Er
reyt
zuhant
zu
den
zweyn
jungfrauwen
da
er
sie
gelaßen
hett
,
und
fand
ir
auch
nit
.
Sentence: 65
Er
wart
so
zornig
und
so
unfro
das
er
nehelich
ußer
synen
synnen
gefarn
was
.
Sentence: 66
Er
kert
wiedder
umb
und
reit
zu
dem
ritter
den
er
ob
dem
bruͦnnen
gelaßen
hett
mit
synen
knappen
.
Sentence: 67
Der
ritter
fragt
yn
zuhant
was
er
gethan
hett
.
Sentence: 68
»Ich
han
nicht
getan
«,
sprach
er
,
»die
jungfrauw
ist
mir
entfarn
,
das
mir
sere
leit
ist
.«
Sentence: 69
Er
saget
im
alles
das
im
geschehen
was
.
Sentence: 70
»Ich
geruͦge
werlich
númmer
me
ee
dann
ich
die
jungfrauw
gesieh
«,
sprach
er
.
Sentence: 71
Er
saß
wiedder
off
syn
roß
und
gab
eim
synem
knecht
syn
schwert
und
synen
helm
hinweg
zu
furn
.
Sentence: 72
»Was
wolt
ir
thun
,
herre
«,
sprach
der
ritter
,
»wolt
ir
die
jungfrauwen
faren
suchen
?«
Sentence: 73
»Ja
ich
«,
sprach
der
knapp
,
»ich
soll
sie
so
lang
suchen
biß
ich
sie
finde
.«
Sentence: 74
»Wolt
ir
dann
myner
frauwen
nicht
helffen
?«
Sentence: 75
»Ja
ich
«,
sprach
er
,
»ich
sol
zu
ir
komen
ee
man
fechten
sol
.«
Sentence: 76
»Was
wißent
ir
«,
sprach
der
ritter
,
»wann
man
fechten
sol
?«
Sentence: 77
»Ich
hort
wol
«,
sprach
der
knapp
,
»das
ir
zu
mym
herren
dem
kónig
sprachent
das
der
tag
noch
nit
bescheiden
were
wann
man
fechten
solt
.
Sentence: 78
Ir
solt
fur
farn
zu
der
frauwen
und
solt
sie
grúßen
von
mynentwegen
,
und
sagent
ir
das
mich
der
konig
Artus
zu
ir
gesant
hab
und
das
ich
schier
komen
sol
!«
Sentence: 79
»Got
gesegen
uch
dann
«,
sprach
der
ritter
,
»ich
fare
hinweg
,
und
wann
ir
die
jungfrauwen
gesehen
hant
,
so
koment
wiedder
zuhant
zu
Noaus
!«
Sentence: 80
»Das
wil
ich
thun
«,
sprach
er
.
Sentence: 81
Der
ritter
reit
synen
weg
und
der
knapp
den
synen
und
syn
knecht
mit
im
.
Sentence: 82
Umb
vesperzitt
begegent
im
ein
ritter
wol
gewapent
.
Sentence: 83
Der
ritter
fragt
yn
was
er
sucht
und
war
er
fúre
.
Sentence: 84
»Ich
fare
«,
sprach
der
knappe
,
»da
ich
zu
schaffen
han
.«
Sentence: 85
»Nu
sagent
mirs
!«
sprach
der
ritter
.
Sentence: 86
»Des
wil
ich
nit
thun
«,
sprach
der
knappe
,
»was
hant
ir
da
mit
zu
schaffen
?«
Sentence: 87
»Ich
weiß
wol
was
ir
suchent
«,
sprach
der
ritter
.
Sentence: 88
»Was
such
ich
dann
?«
sprach
der
knapp
.
Sentence: 89
»Ir
suchent
die
jungfrauwen
«,
sprach
er
,
»der
der
groß
ritter
hutet
.«
Sentence: 90
»Ir
sagent
war
«,
sprach
der
knappe
,
»wer
seyt
das
uch
?«
Sentence: 91
»Ich
weiß
es
wol
«,
sprach
er
.
Sentence: 92
»Nu
weiß
ich
wol
wer
es
uch
seyt
«,
sprach
er
,
»es
saget
uch
ein
ritter
,
schied
yczunt
von
mir
und
reit
zur
frauwen
von
Noaus
.«
Sentence: 93
»Wer
mirs
sagete
«,
sprach
er
,
»ich
han
so
vil
gethan
das
ich
es
weiß
,
ich
kunde
uch
dar
wol
geleiten
,
wolt
ichs
thun
.«
Sentence: 94
»Leytet
mich
dar
!«
sprach
der
knapp
.
Sentence: 95
»Des
enmag
ich
daling
nit
gethun
«,
sprach
der
ritter
,
»wann
wir
by
tag
nicht
dar
mogen
komen
.
Sentence: 96
Ich
wil
uch
noch
hint
ein
schoner
laßen
sehen
,
wolt
ir
mit
mir
farn
,
und
wißent
furwar
das
ir
nye
dheyn
so
schön
gesahent
;
wir
sint
gar
schier
dar
geritten
,
es
ist
off
dem
rechten
weg
zu
der
jungfrauwen
wert
die
ir
suchent
.«
Sentence: 97
»Das
ist
mir
lieb
«,
sprach
der
knapp
,
»so
furt
mich
dar
!«
Sentence: 98
»Ich
wil
uch
dar
furen
«,
sprach
der
ritter
,
»als
ich
uch
sagen
wil
.«
Sentence: 99
»Sagent
an
!«
sprach
er
.
Sentence: 100
»Die
jungfrauw
ist
gefangen
in
eim
lack
,
der
ist
groß
;
dainnemitten
stet
ein
schön
graß
,
dainne
ist
die
jungfrauw
under
einem
schonen
sicomore
,
da
lit
sie
alle
tag
einig
off
einer
koltere
.
Sentence: 101
Gegen
abend
komen
zwen
ritter
und
furent
die
jungfrauwe
mit
yne
,
und
des
morgens
frú
bringent
sie
die
jungfrauw
mit
yn
wiedder
gefuret
in
den
lack
.
Sentence: 102
Funde
man
dheyne
zwen
ritter
die
fechten
wolten
wiedder
die
zwene
,
so
das
sie
uberwuͦnden
möchten
werden
,
so
were
die
jungfrauw
erlößt
.
Sentence: 103
Ich
wer
der
eyner
der
sie
bestunde
,
woltent
ir
der
ander
syn
«,
sprach
der
ritter
.
Sentence: 104
»Ja
ich
fast
gern
«,
sprach
der
knappe
,
»off
solch
rede
das
ir
mich
morn
frú
leytent
da
ich
den
großen
ritter
finde
mit
der
jungfrauwen
von
dem
pavilune
.«
Sentence: 105
»Das
wil
ich
thun
«,
sprach
der
ritter
,
»durch
das
die
jungfrauw
die
in
dem
lack
ist
myn
sy
,
ob
wir
sie
gewinnen
.«
Sentence: 106
»Das
ist
mir
lieb
«,
sprach
der
knappe
.
Sentence: 107
Sie
ritten
beid
zu
dem
lack
wert
.
Sentence: 108
Da
sie
dar
kamen
,
da
begunde
die
nacht
anzugene
,
und
die
zwen
ritter
kamen
die
die
jungfrauwen
hinweg
wolten
furen
.
Sentence: 109
»Seht
hie
wo
die
zwen
ritter
komen
!«
sprach
des
knappen
geselle
.
Sentence: 110
»Nement
uwern
schilt
und
uwer
glene
und
seczet
uwern
helm
off
uwer
heubt
und
gurtet
uwer
schwert
!«
Sentence: 111
Der
knapp
was
der
juͦst
bereit
und
vergaß
des
schiltes
,
den
helm
saczt
im
ein
sin
knecht
off
syn
heubt
.
Sentence: 112
Er
begreiff
syn
glene
und
nam
das
roß
mit
den
sporn
und
rant
gegen
den
zweyn
rittern
,
die
beide
kamen
gerant
was
sie
úmmer
mochten
mit
zweyn
starcken
roßen
.
Sentence: 113
Der
knappe
und
der
ein
ritter
stachen
zuhauff
,
und
der
ritter
stach
den
knappen
gegen
der
lincken
schultern
durch
den
halßberg
,
das
das
glenysen
mit
ein
in
die
schultern
ging
.
Sentence: 114
Der
knapp
was
so
gierig
und
stach
yn
das
er
uß
dem
sattel
flog
off
jhen
erden
;
und
mit
dem
falle
das
er
viel
brach
des
knappen
glene
,
und
die
andern
zwen
ritter
hett
der
ein
den
andern
darnyder
gestochen
.
Sentence: 115
Der
knapp
stunt
von
sym
roß
,
und
der
ritter
der
yn
dar
bracht
hett
sah
das
er
wedder
schwert
noch
glen
het
.
Sentence: 116
Der
knapp
ging
zu
sym
gesellen
und
bat
yn
syns
schwertes
zu
lihenn
.
Sentence: 117
»Myn
knappen
sint
zu
ferre
von
mir
«,
sprach
er
,
»die
myn
schwert
hant
.«
Sentence: 118
»Gern
«,
sprach
der
ritter
und
gab
ims
.
Sentence: 119
Da
der
knapp
das
swert
gewann
:
»Nu
stent
off
hoher
«,
sprach
er
zu
sym
gesellen
,
»und
laßt
mir
sie
beide
!«
Sentence: 120
Das
hort
der
ritter
der
den
knappen
in
die
ahseln
gestochen
hett
,
und
lachte
.
Sentence: 121
»Seht
hie
,
herre
«,
sprach
er
,
»ich
wil
uch
myn
swert
geben
darzu
,
bedorffent
irs
,
ir
gefechtent
daling
wiedder
mich
.«
Sentence: 122
»So
werdent
ir
mir
die
jungfrauw
geben
«,
sprach
der
knapp
.
Sentence: 123
»Wir
geben
sie
uch
gern
«,
sprachen
sie
beide
,
»und
wir
wollen
das
ir
verstent
warumb
wir
uch
die
jungfrauwen
geben
ungestritten
.
Sentence: 124
Wir
sehen
wol
das
ir
ein
hohes
hercz
hant
und
mögent
noch
wol
zu
hohen
dingen
komen
.
Sentence: 125
Ir
sint
so
sere
wunt
das
ir
villicht
dot
blibent
,
ob
ir
me
geqwetschet
wurdent
.«
Sentence: 126
»In
truwen
«,
sprach
der
knap
,
»ich
enruͦch
warumb
irs
laßt
,
das
echt
ich
die
jungfrauw
habe
.
Sentence: 127
Nu
gent
mir
sie
zuhant
,
ich
wil
sie
haben
!«
Sentence: 128
»Wir
wollens
gern
thun
«,
sprachen
sie
.
Sentence: 129
Der
ein
nam
einen
schlußel
und
warff
yn
der
jungfrauwen
in
das
graß
.
Sentence: 130
»Jungfrauw
«,
sprach
er
,
»entschließent
das
schiff
und
fart
herre
zu
dißem
ritter
,
er
hatt
uch
gewuͦnnen
!«
Sentence: 131
Die
jungfrauw
entschloß
das
schiff
,
das
mit
eyner
ketten
beschloßen
was
umb
einen
baum
,
und
kam
uß
;
die
zwen
ritter
furen
hinweg
da
sie
zu
schaffen
hetten
.
Sentence: 132
Zuhant
kamen
aldar
vier
knappen
und
brachten
einen
seumere
,
daruff
lag
ein
pavilune
,
das
saczten
sie
dar
by
yn
off
einen
busch
und
beschlugens
da
.
Sentence: 133
Sie
bereyten
gnug
zu
eßen
;
sie
waren
des
ritters
knecht
der
den
knappen
dahien
geleytet
hett
.
Sentence: 134
Da
die
spise
bereyt
was
,
sie
gingen
eßen
.
Sentence: 135
Da
man
geßen
hett
,
die
jungfrauw
rieff
eynen
knappen
zu
ir
und
hieß
yne
drú
bette
machen
.
Sentence: 136
Der
knapp
der
sie
gewuͦnnen
hett
sah
an
sie
und
fragett
was
die
drú
bett
solten
.
Sentence: 137
»Ir
solt
uff
eim
bett
slafen
«,
sprach
sie
,
»und
der
ritter
off
dem
andern
und
ich
off
dem
dritten
.«
Sentence: 138
»Ich
sol
by
uch
schlaffen
,
jungfrauw
«,
sprach
er
.
Sentence: 139
»Ir
ensolt
«,
sprach
sie
.
Sentence: 140
»lch
soll
,
jungfrauw
«,
sprach
der
knappe
.
Sentence: 141
»Das
ist
mir
lieb
«,
sprach
die
jungfrauw
,
»ob
ir
wolt
.«
Sentence: 142
»Jungfrauw
«,
sprach
er
,
»so
wil
ichs
nicht
.«
Sentence: 143
Sie
gingen
schlaffen
;
des
morgens
stunden
sie
fruͦ
off
,
und
der
knapp
sprach
zu
dem
ritter
das
er
yn
leyte
dar
da
er
im
gelobet
hett
hienzuleyten
.
Sentence: 144
»Das
wil
ich
thun
«,
sprach
der
ritter
,
»uff
das
ir
mir
die
jungfrauwen
gebet
,
ob
ir
sie
gewinnent
.«
Sentence: 145
»Das
wil
ich
thun
«,
sprach
der
knappe
.
Sentence: 146
Sie
saßen
beid
off
ir
roß
und
ritten
hinweg
und
die
jungfrau
mit
yn
.
Sentence: 147
Sie
ritten
so
lang
das
sie
kamen
zu
dem
steyn
da
der
brunne
under
sprangk
.
Sentence: 148
»Seht
wo
das
pavilun
stet
«,
sprach
der
ritter
zu
dem
knappen
,
»wann
ir
mußent
ein
dingk
thun
,
das
uch
diße
jungfrauw
bittet
und
ich
selbs
.«
Sentence: 149
»Was
ist
das
?«
sprach
der
knapp
.
Sentence: 150
»Wir
bitten
uch
«,
sprach
er
,
»das
ir
uwer
schwert
umb
gurtent
und
uwern
schilt
umb
uwern
hals
nement
,
diße
jungfrauwe
hatt
uwerm
knecht
ein
gut
glen
gegeben
,
die
solt
ir
nemen
.«
Sentence: 151
»Den
schilt
und
die
glen
«,
sprach
der
knapp
,
»wil
ich
gern
nemen
,
das
schwert
gethar
ich
nit
mit
recht
umb
gurten
,
ich
hab
zu
allererst
ander
gebott
da
von
.«
Sentence: 152
»Nu
duldet
doch
das
es
vor
uch
hange
an
uwerm
sattelbogen
,
und
wert
uch
da
mit
,
ob
es
uch
not
geschicht
,
ir
hant
wiedder
einen
freischlichen
man
zu
stryten
!«
Sentence: 153
So
vil
batt
yn
die
jungfrauw
das
ers
dett
.
Sentence: 154
Sie
namen
sin
schwert
und
machtens
fornan
an
synen
sattelbogen
.
Sentence: 155
Er
nam
synen
schilt
und
syn
glene
und
reyt
fur
das
pavilune
und
fant
den
großen
ritter
also
als
ern
des
fordern
tags
funden
hett
.
Sentence: 156
»Ich
wil
«,
sprach
er
zu
dem
großen
ritter
,
»das
ir
mir
leistet
das
ir
mir
gelobet
mit
uwer
truwe
,
das
ich
die
jungfrauw
solt
sehen
.«
Sentence: 157
»Ir
gesehent
sie
nymer
«,
sprach
der
groß
ritter
,
»on
strytt
.«
»Muß
ich
darumb
stryten
,
das
ist
mir
leyt
«,
sprach
der
knappe
,
»wann
ee
ich
sie
nicht
ensehe
ee
wil
ich
darumb
stryten
.
Sentence: 158
Wapent
uch
bald
,
ich
han
anderswa
viel
zu
schaffen
!«
Sentence: 159
Der
groß
ritter
stunt
off
und
lacht
sere
,
umb
das
der
knapp
sprach
das
er
sich
wapent
.
Sentence: 160
Er
sprach
fast
freischlich
das
er
sich
nymer
durch
synen
willen
gewapen
wolt
.
Sentence: 161
Er
sprang
uff
ein
starck
roß
,
das
by
im
stunt
,
und
nam
einen
schilt
umb
synen
hals
und
ein
glen
an
syn
hant
.
Sentence: 162
Sie
kerten
sich
beide
zu
der
jöst
und
kamen
zuhauff
gerant
was
sie
úmmer
mochten
.
Sentence: 163
Sie
stachen
freischlich
off
jhen
schild
,
und
der
groß
ritter
stach
syn
glen
das
sie
zurstub
.
Sentence: 164
Der
knapp
stach
off
jhenen
schilt
mit
so
großer
krafft
das
er
gancz
zuspilt
,
und
die
glene
ging
dardurch
also
das
er
im
ein
ripp
enzwey
stach
an
der
lincken
syten
.
Sentence: 165
Er
stach
yn
so
sere
das
er
im
den
hindern
sattelbogen
abstach
,
und
der
groß
ritter
vil
ußerm
sattel
uff
des
roß
kruppe
.
Sentence: 166
Mit
dem
fall
den
er
dete
brach
des
knappen
glene
,
und
der
ritter
was
sere
geqwetschet
und
viel
in
onmacht
.
Sentence: 167
Der
knapp
wonde
das
er
tot
were
.
Sentence: 168
Da
der
ritter
bekam
,
er
hub
sich
off
und
bleyb
siczende
.
Sentence: 169
»Nu
muß
ich
die
jungfrauw
han
«,
sprach
der
knappe
.
Sentence: 170
»Nement
sie
,
herre
«,
sprach
der
groß
ritter
,
»die
stund
múß
unselig
syn
das
ich
sie
ye
gesach
,
ich
sol
syn
werlich
sterben
!«
Sentence: 171
»Nu
mußent
ir
mir
sichern
mit
uwern
truwen
«,
sprach
der
knapp
,
»das
ir
nymer
me
gejustiert
wiedder
keynen
ritter
,
ir
sint
dann
gewapent
.«
Sentence: 172
»Das
thun
ich
gern
«,
sprach
der
groß
ritter
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Lancelot und Ginover I: Prosalancelot
.
Copyright
TITUS Project
, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.