TITUS
Lancelot und Ginover I: Prosalancelot
Part No. 193
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Sentence: 385    Sie schieden sich, und menglich reit da er zu schaffen hett.
Sentence: 386    
Alibons reit so er allerbaldest mocht zu des konig Artus hof, da er wol bekant was.
Sentence: 387    
Er ging zu der kóniginne und sprach zu ir: »Frau«, sprach er, »ich bin eynen ferren weg herkumen, umb das ich uch fragen wolt umb einen ritter mit wißen wapen und mit eim wißen roß
Sentence: 388    
»Als helff uch gott«, sprach die koniginn, »warumb fraget irs?
Sentence: 389    
Nu saget mir war
Sentence: 390    
»Ich danck uch sere, frauw«, sprach er, »und gnad uch von sinentwegen
Sentence: 391    
»Was ist dassprach sie.
Sentence: 392    
Er saget ir alles wie die rede was gewesen zwuschen yn zweyn.
Sentence: 393    
»Herr ich gewerlich geseyt«, sprach er, »das irs im enboten hettent das er mir sin roß gegeben hett, er hett mirs gegeben.
Sentence: 394    
Er fraget michs und hett den fuͦß dem stegereiff gethan, das sah ich mit mynen augen.
Sentence: 395    
Da ich im sagete das ichs wolt haben von mynselbs wegen und nit uwernthalben, er stieß synen fuß wiedder in synen stegreiff und sprach, also fúrte ichs hinweg nicht
Sentence: 396    
»So mir myn lip«, sprach die konigin, »er hett effenlichen gethan, hett er uch syn roß geben durch einer lugen willen, ich hieß uch auch nye den fuͦrt behuten
Sentence: 397    
»Frau«, sprach er, »ich kans gelaßen nit und han uch gesaget beide, myn ere und myn laster.
Sentence: 398    
Es ist groß schand das ein ritter jost súchet an den andern, der erger ist dann er sy.
Sentence: 399    
Geschicht dann ein abentur das yn der böse ritter nyder sticht von unglucke, so ist er zu recht wol geschant.
Sentence: 400    
Das ist nochdann manigem guten manne gescheen, das yn der böse ritter nyder stach, wann der jostiert mit beßerm ritter und mit edlerm manne dann erselber ist.
Sentence: 401    
Wies im ergee, er begat me eren dann lasters, also duncket mich.
Sentence: 402    
Ich stach wiedder den ritter, und er stach mich darnyder.
Sentence: 403    
Er ergreiff myn roß und gab mirs wiedder mit dem zaum; des gnad ich uch von synentwegen.
Sentence: 404    
Darnach fachten wir lang
Sentence: 405    
»Welch uwer úberwand den andernsprach die koniginn.
Sentence: 406    
»Frau«, sprach er, »als helff mir gott als ich uch die warheit wil sagen: nu sagent mir were er sy
Sentence: 407    
»Ich enweiß werlich wer er sy noch wie syn nam sy noch wannen er sy, wann myn herre macht yn ritter an Sant Johans tag, das weiß ich wol, und hat sither viel mit den wapen gethan an maniger stat, das myns herren ritter hant gesehen und ander gut ritter.
Sentence: 408    
Nu sagent mir durch got ob yrn gesunt ließent
Sentence: 409    
»Ja ich werlich, frauwe«, sprach er.
Sentence: 410    
So viel wart diße rede off und nyder getriben das sie der konig befriesch, und alle die in dem hoff waren die waren des sere fro das er gesunt was und wol far.
Sentence: 411    
- Hie an dißer statt sprechen wir nit me von der konigin noch von dem ritter, wann wir furter sprechen múßen wie der ritter gefure mit den wißen wapen.


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