TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 633
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Paragraph: 4      Nach dem er diß außgeredet, rufft er dem Mönch, vnnd fragt jhn vor allen, Mein Freund Bruder Jan, habt jhr den Hauptman Toucquedillon, so hie gegenwertig, gefangen? Gnädiger Herr, antwort der Mönch, er steht hie selbs zugegen, er ist auch alt vnd verstendig genug, es ist mir lieber, jhr wissens von jhm selber als von mir. Da sagt Truckdendilen. Gnädigster Herr, es ist eben der, der mich gefangen17, ich hab jhm mein Wehr vberreicht, vnnd ich stell mich frey ledig für seinen Gefangenen dar. Habt jhr jhn, fragt der alt Herr weiter, gerantzont? Nein, bescheidet der Mönch, ich bekümmer mich vmb solche18 ding nicht : Ich bin hie Page: 513   nicht vmb der Beichtpfennig willen : Wie viel, sprach Grandgoscha19, begerten jhr zu lösung seiner gefengnuß? Nichts, nichts, sprach der Mönch, das Page of re-edition: 396  wird20 mich auch nichts wärmen. Solche wort vngeacht, befahl Grandgusier, das in beisein des Tuckedilons dem Mönch sechtzig vnnd zwey tausent Salusgulden gezahlt würden : welchs, all dieweil geschah, vnter des dem Toukedillon ein gute Collatz zugerüstet war : den fragt beineben Grandgoschier21, ob er bei jhm bleiben, oder lieber zu seim König wider vmbziehen wöll. Ruckdendilen antwort, daß er folgen wöll zu welchem theil er jhm rhat. Wolan, sprach Goschgrozza22, so ziehet zu ewerm König, vnd aller23 Heyligen Segen sey24 mit euch. Schencket jm demnach ein schön Schwerdt von Vienne, mit einer guldenen Scheiden, von gestochenem vnd erhabenem Reblaubwerck vnd sonst Goldschmidarbeit, vnnd ein guldin Halßketten von sibenhundert zwey tausent Marck, auch zehen tausent Kronen zu einer verehrung.

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