TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 56
Previous part

Chapter: 55a  
Paragraph: 57  
Alexander überquert einen Fluß

Line: 1504  
Wie Allexander an ain gross wasser kam vnd lobt die weissheit Omeri. LVII


Line: 1505     Alexander czoch aber fuerpass vnd kamee an ain gross wasser, daz was weytt
Line: 1506     
funff hundertt ellenn. Dasselb waßer hayst scamandra. Da sprach Alexander:
Line: 1507     
'Sälig sindt alle, die da haben daz lob Homery des doctors'. Da stuendt vor im
Line: 1508     
ain man, der hiess Clitomidis, der sprach: 'O Alexander, ich mag dier mer
Line: 1509     
lobes iechen von den großen, wunderleichen sachen, die du in kchuerczer czeitt
Line: 1510     
gethan hast, dann vonn allem, daz Homery all sein czeitt begangen hatt, wann
Line: 1511     
du hast in chlainer czeitt mer gethan, dann all die vor dem vnd in troya
Line: 1512     
gewesen sein'. Alexander anttwuertt im vnd sprach: 'Du soltt in warhaitt
Line: 1513     
wißen, daz ich lieber woltt sein ain iunger Homery, des weyßen doctors, dann
Line: 1514     
daz ich woltt sein habendt alles daz lob, daz Achilles zu troy erwarben vnd
Line: 1515     
erstryttenn hatt. Wann mitt weyßhaitt, die Homerus gehabtt hatt, woltt
Line: 1516     
ich mer lanndt zwingen, dann mitt allen dem volck, das yee zu troya kam'.
Line: 1517     
Darnach czoch Alexander manigen wilden weg vnd kam in macedoniam zu
Line: 1518     
seiner lieben muetter Olimpiades vnd vandt sy gesundt. Er sazz zu ir vnd was
Line: 1519     
ettleich czeitt vast froleich mitt ir vnd sy redten von maniger hanndt sachenn.
Page: 144  Line: 1520     
Da nun horett Olimpiades, daz ir sun so manig gross nott vnd angst erlitten
Line: 1521     
hett in der lanngen heerfartt, sy patt vnd flechett iren herren vnd sun liebleichen
Line: 1522     
Alexandrum, daz er nun anhaym belybe, wann er lanndt vnd reich gar
Line: 1523     
genueg hiett beczwungen. Vnd nämleich sprach sy: 'Lieber sun, was hilfft
Line: 1524     
dich, daz du allew werltt vnder dich zwingest vnd daz du alleczeitt in großen
Line: 1525     
notten strebenn muest vnd die lanndt alle du noͮch kain man allain wol geregieren
Line: 1526     
magst. Darumb, mein lieber sun, lass dich benuegen an kchryechen, daz
Line: 1527     
dein muetterleich erbe ist vnd an egyptten, daz dein vätterleich erb ist, vnd
Line: 1528     
beleybee hiehaim vnd lass dich vnd mich froleich wesen'.



Next part



This text is part of the TITUS edition of Alexanderroman (Johann Hartlieb).

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 6.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.