TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 57
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Chapter: 63  
Paragraph: 58  
Olympiades bittet Alexander zu bleiben

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Wie Olympiades pat Allexandrum beleiben. LVIII


Line: 1530     Wie wol nun Alexander sein muetter Olimpiades vast von sele, herczen vnd
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krefften lieb hett, yeedoch woltt er dißer gepett ir nichtt volgen noch gehorsam
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sein vnd sprach: 'Mein allerliebste muetter, erlass mich soleicher gepett, wann
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ich mag dein muetterleiche trew nichtt geweren. Soltt ich also von persya sein,
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so wuerdt erst Darius erhebtt in seinem vbermuott vnd vermainett vnd spräch,
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ich wär von im fluchttigcleichen geflochen. Ey, raynne muetter, was schanndt
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vnd laster hiett ich dann, was ere hettest du dann von deinem sun, der ain czage
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ware. Darumb lass dein pitten vnd gibe mier vrlawb, wann ich wil faren, dier
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ere vnd lobe zu erberwen'. Die fraw Olimpiades sprach: 'Lieber sun, seydt du
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anders nichtt enwildt, so beuilch ich dich vnd dein getrew kchryechen in
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die henndt meiner goͮtter, die ewch vor allem vbel bewaren vnd beschiermen
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sullen. Darumb wil ich in reiche oͮppfer mitt andaͤchttigem petten alletag wiligcleichen
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senndten'. Mitt dem schyed Alexander froleich von seiner lieben
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muetter vnd kerett sein heere in ein lanndt, daz hyess abditta. Nun waren
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ettleich sein kchriechen da haym gewesen vnd hetten so vnsägleichen großen
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schacze von gold, silber vnd gestain mitt in prachtt, daz es nyemandt volsagen
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mochtt. Da daz sachen die vor dahaym belyben waren, sy thetten sich all
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wappenn vnd komen zu Alexandro vnd sprachen: 'Alergenadigister kunig,
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wier sein auch die deinen vnd wellen mitt dier kcherenn, wo du ferest'. Der
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kunig nam sy guettleichen auf. Daraus wuerden erst die pestenn ritter, so sy
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Alexander yee gewann, wann wieuil sy angst vnd nott erlitten, so bedawchtt
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sy alweg, es wär zu klain, darumb, daz sy vor dahaim gelegen waren. Wann
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wer nach eren wirbett, dem ist chain arbaitt zu schwar.



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This text is part of the TITUS edition of Alexanderroman (Johann Hartlieb).

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