TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 73
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Chapter: 97  
Paragraph: 73a  
Einzug in Jerusalem

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Wie Allexander zoch gen iherusalem. LXXIII (!)


Line: 1964     Als nun Alexander gewuͦnnen hett gaza vnd tyrus gancz czerstorett vnd außgerewtt
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hett, da bewegt er sein heer vnd czoch eyllendt gegen iherusalem. Da daz
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vernamen die iuden, sy waren vast betruebtt vnd laydig vnd ruefften mitt
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grozzer andacht zu dem almochttigen goͮtt, daz er in zu hilff käm, wenn sy
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westen vnd verstuenden wol, daz sy sunder gottes hilff dem groͮßenn volck
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Alexandri nichtt widersten mochtten. Darumb kchlagtten sy seer ir layde gott
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dem herrenn mitt ganczem andachttigem herczen vnd muett. Darumb da daz
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erhortt gott mitt seiner parmherczigkaytt, der allen den in notten pey bestatt,
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die in andachttigckleichen mitt lawtterm herczen anrueffen. Also thetten diee
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iuden. Sy raynigtten ir hercz mitt vasten, almueßen geben vnd petten. Sy
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opffertten große opffer nach ir iudischen artt. Iadus, der fuerst der priester, patt
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gott gar diemuettigcleich, dem volck zu helffen in dißenn grozzenn notten,
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wann die iuden hetten nun gewiße pottschafft, wie Alexander die statt tyrus so
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gar außgerewtt hett vnd alles, daz gelebtt darynne, ertoͮtt hett. Darumbe
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forchtten sy in gar vast vnd in den grozzen sorgen pflagen sy großer andachtt.
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Als nun der war, ewig gott in noͮtten der seinen kainen verlätt, kam er auch zu
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hilffe vnd trost daz iudisch volck, wann in der nachtt erschain gott Iaddo, dem
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fuersten der briester, vnd sprach zu im: 'Ich hab erhortte die andächttigen
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stymme des volckes vnd dein vnd wil ewch zu hilff komen. Du soltt die statt
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an allen portten auf thuen vnd all gazzenn mitt pluemen, krawtt vnd gras wol
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zyeren vnd alle häwßer nach dem schonisten becklayden mitt thebichen vnd
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gardin vnd vmbhengen. Du soltt auch morgenn dich anlegen vnd czieren mitt
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dem kchostleichenn kchlayde, als dier zutragen zymbtt vnd hayss sich yegleichen
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briester anlegen in sein stoͮl vnd ornatt als im zuegehorettt vnd gee du vor
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mitt den briestern vnd alles volck nach enttgegen dem kunigk Alexanndro vnd
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seinem heere.'
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Da Iaddus von dem schlaff erwachtt, er sagtt dem volck allem, was im in der
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nachtt erschinen wär. Da koͮmen pald poͮtten der iudenn vnd sprachen, daz
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Alexander nachentt pey der statt wär. Daz pouel vnd daz volck, auch alle
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briester, beschloͮßen pald im ratt, daz sy woltten gehorsam sein dem fuersten
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Iaddo vnd Alexandro entgegen zegeen. Die iudischenn priester wuerden pald
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beraytt mitt irem fuerstenn vnd giengen entgegen Alexanndro. Der was nun
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komen an die statt saphynn, da ist der erst puchel, da man iherusalem vnd den
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tempel gesechen mag. Biss zu der statt giengen die iuden enttgegen Alexandro.
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Da geschach gar ain gross wunder, daz weder Alexander, noch nyemandt
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anders, der mitt im czoch, ym synne was, wann Alexander vnd alle, die mitt
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zugen, hetten all ganczenn willenn, sy woltten die statt zerstoren vnd alles, das
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darynne lebtt, totten, als sy tyro der statt gethan hetten.



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This text is part of the TITUS edition of Alexanderroman (Johann Hartlieb).

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