TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 75
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Chapter: 98a  
Paragraph: 75  
Alexander gibt den Juden Freiheiten

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Wie Allexander gross wunder tett zuͦ ierusalem vnd in gross frayhaitt gab. LXXV


Line: 2030     Alexander fuer in die statt iherusalem vnd thett gott lobleichen eren mitt
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andachttigem gepett in dem tempel. Er gab auch in den tempel reiche opffer
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nach ratt vnd anweyßung des bischoffes. Da trueg man fuer Alexanndrum
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daz puech Daniel, der hatt geschriben, daz ain iunger käm von kchriechen vnd
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der wuerdt aller perßenn hochfartt nyder legen. Da daz erhortt Alexander, er
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was vast froͮ vnd gedachtt woͮl, daz er der selb wär. An dem andern tag
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besameltt Alexander alles iudisch volck vnd sprach zu in: 'Ewr gepott vnd
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leben gefalen mier so wol, daz ich ewch pilleichen eren vnd begaben sol vnd
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wil. Darumb pitt, waz ir weltt, des wil ich ewch geweren'. Daz iudisch volck
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hett groͮss lieb zu goͮtt vnd begerett allain gottes ere vnd sprachen: 'Allergenadigister
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kunig, wier habenn in vnnsern gepotten, daz wier den sybentten tag
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feyren vnd eren schullen. Durch der selben ere willen, so gib vns, daz wier
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albeg vnd ewigcleich an dem sybenntten iar freye sein vnd kainen zynns, gultt,
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tributt oder stewr geben'. Daz verlech Alexander aller iudischkaitt. Er gab in
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auch die freyhaitt, daz sy ir gepott vnd ee in allen lannden haltten soltten vnd
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daz sy daz sybendt iar frey wären. Daz alles wardt in bestätt mitt kchayßerleichen
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sygeln vnd briefen. Darnach fuer Alexander von iherusalem vnd beczwang
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gar vil lanndt vnd stett. Da nun die samaritan vernamen, daz Alexander
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die iuden so milttigcleich begabett hett, sy sanntten zu Alexandro vnd sprachen,
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sy wären nefen vnd mag der iuden vnd raytten ir vrsprung von Manaße
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vnd Effraym vnd patten Alexandrum, daz er in auch soleich freyhaitt gäb vnd
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iren tempel auch erett. Daz versprach Alexander zuthuen, wann er widerkerett.
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Da sy aber begertten, auch daz sybentt iar zynnss vnd gultt zu laßen vnd
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sy frey haltten, da sprach Alexander vnd fragtt sy, wer sy wären. Sy sprachen:
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'Wier sein hebreen'. Do fragtt er sy, ob sy iuden wären. Sy sprachen: 'Nayn'.
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Da sprach Alexander: 'Ich hab allain die freyhaitt gebenn den iuden.



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This text is part of the TITUS edition of Alexanderroman (Johann Hartlieb).

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