TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 255
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Chapter: 255     
Verse: 20375     der ander morgen schein
Verse: 20376    
und die vürsten über ein
Verse: 20377    
des râtes kâmen under in,
Verse: 20378    
ûf des herren ungewin
Verse: 20379    
gâhten sie vil balde
Verse: 20380    
gewâfent gegen dem walde
Verse: 20381    
und lâgen aldâ unde bitn
Verse: 20382    
unz daz zuo zin kam geritn
Verse: 20383    
der edel vürste rîche.
Verse: 20384    
er reit unwerlîche
Verse: 20385    
wan er nie man entsaz.
Verse: 20386    
twelten sie niht vürbaz
Verse: 20387    
sie kâmen dar ûf in gerant.
Verse: 20388    
Clêander der wîgant
Verse: 20389    
gâhte vor dem andern her
Verse: 20390    
und stach aldâ durch in ein sper,
Verse: 20391    
dar nâch zucte er schiere swert
Verse: 20392    
und ersluog den degen wert.
Verse: 20393    
die mit Parmênîône
Verse: 20394    
wâren, die entrunnen ,
Verse: 20395    
sie wâren unbereit ze wer.
Verse: 20396    
sie kâmen in daz her
Verse: 20397    
und sie begunden sagn
Verse: 20398    
daz der vürste wære erslagn,
Verse: 20399    
daz klagten klagelîche
Verse: 20400    
arm und dar zuo rîche
Verse: 20401    
und gâhten gegen dem walde dar
Verse: 20402    
mit manger wol bereiter schar
Verse: 20403    
und wolden gerochen hân
Verse: 20404    
swaz im ze leide was getân.

Verse: 20405    
daz Clêander bevant,
Verse: 20406    
der ellenthafte wîgant
Verse: 20407    
huop sich gein in vil balde
Verse: 20408    
ûf daz velt gegen dem walde
Verse: 20409    
und vrâgte sie der mære
Verse: 20410    
waz in beschehen wære.
Verse: 20411    
'dâ lît Parmênîôn erslagn!
Verse: 20412    
daz wirt niemer iu vertragn'. -
Verse: 20413    
'nû werbet stæteclîche'
Verse: 20414    
sprach der vürste rîche
Verse: 20415    
'ich lâze iuch ein wortzeichen sehn
Verse: 20416    
daz hie niht anders ist geschehn
Verse: 20417    
wan daz Alexander hiez'.
Verse: 20418    
den brief er sie schouwen liez,
Verse: 20419    
was vil gar geschriben an
Verse: 20420    
wie der künec sîne man
Verse: 20421    
hæt ûf den vürsten gemant
Verse: 20422    
und wie gewærlîch er bevant
Verse: 20423    
daz er hæt im sîn lebn
Verse: 20424    
verrâtén und hin gegebn
Verse: 20425    
und wie er sie daz rechen bat.
Verse: 20426    
der vürste sprach 'an der stat
Verse: 20427    
hân ich den mein errochen,
Verse: 20428    
daz grôze mort zerbrochen.
Verse: 20429    
swer sich des wil nemen an
Verse: 20430    
der muoz mit dem selben man
Verse: 20431    
des grôzen mordes schuldec wesn
Verse: 20432    
und mac ich doch vil wol genesn'.

Verse: 20433    
dise rede vernâmen
Verse: 20434    
die dar ûf dar kâmen
Verse: 20435    
daz sie den vürsten ræchen ,
Verse: 20436    
die sprâchen al gelîche alsô
Verse: 20437    
'swie leid uns geschehn,
Verse: 20438    
sît wir rehte hân gesehn
Verse: 20439    
daz er dem künge hât getân,
Verse: 20440    
müezen wir ez scheiden lân.
Verse: 20441    
swie ez anders wære,
Verse: 20442    
daz wære uns iemer swære'.
Verse: 20443    
sus gâhten sie vil balde
Verse: 20444    
von dannen gegen dem walde
Verse: 20445    
der tôte vürste lac,
Verse: 20446    
des tôt daz her vil hôhe wac.
Verse: 20447    
man sluoc im das houbet abe,
Verse: 20448    
daz ander teil truoc man ze grabe
Verse: 20449    
als ez gebôt Clêander.
Verse: 20450    
dem küneg Alexander
Verse: 20451    
wart daz houbet gesant.
Verse: 20452    
alsus verdarp der wîgant
Verse: 20453    
und liez vriunt unde man
Verse: 20454    
und swer sîn künd ie gewan
Verse: 20455    
nâch im in klagelîcher nôt.
Verse: 20456    
man klagte sêre sînen tôt
Verse: 20457    
durch die vil hôhen werdekeit
Verse: 20458    
diu an sîn lop ie was geleit.

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This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

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