TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 314
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Chapter: LVI 
LVI. Durch waz ein man gut entphet mit einer vrowen. Waz der man rechtes daran habe unde daran thun muge.


Paragraph: 1.     Ouch mag der man gut entphan mit einer vrowen, so daz her se an deme gute vorste unde volge dar mete an einen anderen herren, ab ire herre sterbe, dar ir de volge zu ste, wenne sie des herschildes nicht en hat. Der man hat den herschilt und die gewere von der vrowen halben an dem gute, durch daz hat her de volge dar an.
Paragraph: 2.    
Stirbit abir de vrowe, von der her die gewere hat an deme gute, sin lenunge hat ende, die her zu vormundeschaft entphing, im en sie recht len ader gedinge dar an gelegen.
Paragraph: 3.    
Wer mer lenunge saget an gute, daz man manlichen liet, denne alse hir vor gesaget iz, der saget unrecht, ez sie der herre ader der man.
Paragraph: 4.    
Lesit ouch die vrowe ire gut uf, ader wirt ez ir mit lenrechte verteilet, iener en hat dar an nicht, der ez mit ir entphing. Leset her ez abir, ader wirt ez im verteilet mit lenrechte, sie en verluset da mete nicht, durch daz se in geweren sitzt. Lien en mag her ouch dar ane nicht weder der vrowen willen, ane daz en verlegen ane kumt, unde her mit lenrechte dar zu getwungen wert. Was dar ledig ane wirt, daz wirt der vrowen ledig unde nicht deme herren noch deme manne, der ez mit ire entphing.
Paragraph: 5.    
Gedinge dar an verleitem gute mag her wol lien mit der vrowen willen, unde waz dar ledig an wirt, durch daz se beide ein vul lenrecht an deme gute haben mit gesamter hant entphangen; her hat ouch de lenunge unde den herschilt unde sie die selbin lenunge unde die gewere.



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This text is part of the TITUS edition of Sachsenspiegel.

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