TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 337
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Chapter: LXXIX_[LXXX] 
LXXIX [LXXX]. Ab der man gewiset wirt an sines herren ungenoz.


Paragraph: 1.     Wer an den obirsten herren sinnet lenunge ader wisunge mit sime gute, wiset her in denne an sines herren ungenoz, so der man allir erst irvert binnen der iarzale, daz her volgen sal, so sal her die wisunge widersprechen vor deme obirsten herren. Wil der herre, her muz zu hant sagen, war umme her nicht volgen solle; wil her abir in beteidingen dar umme vor sinen mannen zu einem male unde nicht mer, da en werde orteil geschulden ader orteil gevrist mit rechte. So muz der man sagen wider her de wisunge verspreche mit der ergeren gebort ader mit manschaft, daz sich iener da mete genederet habe, an den man in wiset ader sin vater ader sin eldervater.
Paragraph: 2.    
So vrage der herre eines orteiles ab her ikeine rede gethan habe, di im holfende si. Vint man im zu rechte, her enhabe, so muz her volgen an ienen odir her muz daz orteil schelden. Vint man im zu rechte, her habe rechte rede, deste her mit gezuge volkome, hat her denne die wisunge versprochen mit der ergern geburt, daz muz her gezugen selbesebinde umbeschuldener lute an irme rechten, wer sie sin. Hat her di wisunge versprochen mit manschaft, da her sich mite genidert habe, der, an den man in wiset adir sin vater odir sin eldervater, daz muz her gezugen selbedritte sogethaner lute, di zu dem herschilde geborn sin, sie sin des herren man odir nicht. Sint sie des herren man, der herre sal si bepflichtigin zumme gezuge bie sinen hulden. En sint sie sine man nicht, si mußen ieme gesten anme gezuge mit irme eide, daz der herre in an den man wiset sines herren genos amme herschilde nicht en si.
Paragraph: 3.    
Kumpt iener vor, an den daz gezug get, und buet her sine unschuld zu thune, her enmag des mannes gezug mit siner unschuld nicht gebrechen. But her san sinen gezug dar zu, daz her sines ersten herren genos wol si an geburt und amme herschilde, her enmag mit sinem gezuge ienes gezug nicht verlegin, wenne der man muz baz sich selbin und sin gud deme herren mit gezuge enprechen denne der herre in musze und sin gud undir sich zien mit sime gezuge.
Paragraph: 4.    
Wer mit orteilen ane gezug sines herren wisunge verlegit, den mus der herre wol wisen andirweide. Wer abir die wisunge mit gezuge verlegit, den enmuz der herre nirgen wisen und muz ez im selbe lien, wenne der man en ist nicht pflichtig zu gezugene digker denne eines umme ein gud kein sime herren.



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This text is part of the TITUS edition of Sachsenspiegel.

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