TITUS
Physiologus: Wiener Prosa
Part No. 10
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Paragraph: 1     Ave ist ein tier, daz heizit Helphant. dannen zellit Phisiologus, Item: 139r  daz iz vil michele vernunst an ime habe; huorlust nihat iz an ime nieht.
Paragraph: 2     
So sin zit chumit, daz er chint wil giwinnen, so nimit er sin gimachide unte vert unze zuo dem paradise. da vindit er eine wurze, heizit Mandragora. dar get si aller erist und chorot des chrutes. so leitet si inen dare und gescuntet in, daz er des chrutes izzit.
Paragraph: 3     
So si beidiu der Mandragoren gezzent, so gehiwent si dannen von der wurze. So siu ave erwerfen scol, so vert si zuo eineme michileme sewe unt wirfet in dem wazzere. daz tuot si durch den Drachin, der ir varet unt des ire jungen. der ir wirt nechumit von ire nieht. er behuotet si in dem wazzere for dem Drachin.
Paragraph: 4     
Der Helphant und sin gemachide bezeichinent Adamen unt Evam, die Item: 139v  in paradiso mit eren waren unt ubel newessen, e si gotes gebot zebrachen.
Paragraph: 5     
do daz wib des verbotenen obezes gechorte, do gab siz ire manne, da mit wart er verleitet.
Paragraph: 6     
<D>o wurten si uzer paradise verstozen in dise werlt als in einen michilen se. diu wazzer bezeichinent dise gagenwurtigen werlt durch die mislichen gluste, mit den diu werit bevangen ist,
Paragraph: 7     
also David sprach: "<T>rehtin, tuo mich gehalten, wante wazzer sint gigangen unze ane mine sele"; unte chut ave sus: "ich inbeitote minen trehtin, unt er anscouwote mich unde leitte mich von der gruobe miner wenicheite unde von dem horwe."
Paragraph: 8     
Von diu fuor der guote unde der gnadige trehtin von sines vater barme und nam unsere mennischeit Item: 140r  an sich und leitte uns von der gruobe unserre wenicheite. und sazte unsere fuozze uber einen stein und lerte uns ein niuwez sanc unde hiez unsich sus peten: Pater noster qui es in oelis. der stein daz ist Christ.
Paragraph: 9     
Nu wil ich iu sagen, welich des Helphantis pein und sin hut ist. swa man siu prennet, dannen fiiehent < > unt ander ubel. also fliehent elliu fiantlichiu dinch von des mennisken herzen, swa gotes gebot unte guotiu werch inne brinnent.

   
Paragraph: V1     
über 1 Raum für ein Bild W. (!)
Paragraph: V1     
Nve W. (!); nihat (!) W.
Paragraph: V2     
dere chrutes W.: des chrutes Hoffmann oder dere wurze Fußnote, Wilhelm, dagegen Lauchert, der dere chr. auf mandragora bezieht (de cuius fructu)
Paragraph: V3     
So si beidiu (!) W.; wazzere (!) W.; dem drakchin W.
Paragraph: V4     
gemachide (!) W.
Paragraph: V5     
gechorten W., verb. von Hoffmann
Paragraph: V6     
o: davor Lücke für Initiale W.: So Hoffmann, Graff
Paragraph: V7     
re-\htin: davor Lücke für Initiale W.
Paragraph: V8     
satzte W.; Pater: mit Initiale W.
Paragraph: V9     
nach fliehent setzen Hoffmann, Graff, Lauchert (unter Verweis auf lat. Text), Wilhelm Lücke an: keine Lücke W.;
Paragraph: V9     
nach 9 Raum für ein Bild W.



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This text is part of the TITUS edition of Physiologus: Wiener Prosa.

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